Terbinafin ist ein Antimykotikum aus der Gruppe der Allylamine mit einer guten Wirkung bei Pilzinfektionen der Haut und der Nägel. Durch Hemmung der Ergosterolsynthese auf Stufe der Squalenepoxidase und die intrazelluläre Anreicherung von Squalen wirkt es fungizid. Terbinafin kann oral oder lokal angewendet werden. Nach dermaler Applikation werden weniger als 5% der Substanz resorbiert. Über den Nagel werden minimale Mengen aufgenommen.
Pilzinfektionen der Haut und Nägel.
Dermatin®, Lamisil® und andere.
Erfahrungsumfang: HOCH
Eine dänische Registerstudie mit über 500 Schwangeren, die Terbinafin oral eingenommen hatten, und über 1400 Schwangeren mit lokaler Therapie konnte weder ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko noch ein erhöhtes Spontanabortrisiko beobachten.
Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko. Auswirkungen einer oralen oder topischen Terbinafintherapie auf Frühgeburtlichkeit, niedriges Geburtsgewicht oder Totgeburt wurden in einer Publikation nicht beobachtet.
Eine systemische antimykotische Therapie mit Terbinafin sollte nur bei zwingender Indikation und möglichst nicht im 1. Trimenon erfolgen. Im Einzelfall sollte abgewogen werden, ob der therapeutische Nutzen für die Mutter das potentielle Risiko für das ungeborene Kind überwiegt. Wenn eine lokale Therapie mit Terbinafin therapeutische Vorteile gegenüber besser untersuchten lokalen Antimykotika bietet, kann es in der Schwangerschaft angewendet werden.
Bei systemischer Exposition im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. Eine lokale Therapie erfordert keine Konsequenz.
Für eine lokale Therapie Clotrimazol, Miconazol und Nystatin. Über eine systemische Behandlung mit Antimykotika muss individuell entschieden werden.
Es liegen keine publizierten Fallberichte zu Terbinafin in der Stillzeit vor.
HWZ: 36 h, nach Mehrfachdosen ca. 16,5 Tage; Proteinbindung: 99%; molare Masse: 291 g/mol; gastrointestinale Resorption: > 70%; orale Bioverfügbarkeit: ca. 50% (aufgrund eines First-pass-Metabolismus), dermale Resorption: 5%, relative Dosis bei systemischer Applikation: circa 4%
Es gibt keine Daten zur Verträglichkeit von Terbinafin in der Stillzeit.
Bei einer lokalen Therapie sind Clotrimazol, Miconazol und Nystatin zu bevorzugen. Ist dennoch eine lokale Therapie mit Terbinafin erforderlich, darf uneingeschränkt weiter gestillt werden, da aufgrund der geringen systemischen Resorption nach lokaler Applikation nicht mit einer nennenswerten Aufnahme durch den Säugling gerechnet wird. Bei Anwendung an der Brustwarze sollte diese vor dem Stillen sorgfältig gereinigt werden.
Falls eine systemische antimykotische Therapie erforderlich ist, sollte z.B. Fluconazol bevorzugt werden. Wenn unter systemischer Terbinafintherapie gestillt wird, sollte auf Zeichen einer Lebertoxizität geachtet werden.
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