Clotrimazol ist ein gut wirksames Breitspektrum-Antimykotikum aus der Gruppe der Imidazol-Derivate. Es wirkt durch eine Hemmung der Ergosterolsynthese und verursacht dadurch bei Pilzen eine Schädigung der Zellmembran. Grundlagenorientierte Untersuchungen haben eine Beeinflussung der Steroidbildung durch Imidazol-Derivate erforscht. Eine klinische Relevanz für den Menschen bei Anwendung während der Schwangerschaft hat sich bisher nicht gezeigt.
Clotrimazol wird zur lokalen Therapie oberflächlicher Pilzinfektionen der Haut und der Vagina angewendet. Die Resorption über die Haut oder Schleimhäute ist nur gering.
Pilzinfektionen der Haut oder Schleimhaut, siehe auch vaginale Infektionen.
Canifug®, Cloderm®, KadeFungin®, Mykofungin 3® und andere.
Erfahrungsumfang: SEHR HOCH
In einer Verordnungsstudie aus Israel wurde bei knapp 2000 Schwangerschaften mit vaginaler Clotrimazolexposition keine erhöhte Rate von angeborenen Fehlbildungen identifiziert. Auch in einer früheren Registerstudie aus den USA mit über 1000 Clotrimazol-exponierten Schwangerschaften wurden keine erhöhten Fehlbildungsrisiken gefunden. Eine Fall-Kontroll-Studie aus dem ungarischen Fehlbildungsregister mit über 600 im 1. Trimenon exponierten Schwangeren zeigte ebenso keine erhöhte Rate für Fehlbildungen. Nachfolgende Fall-Kontroll-Studien, die auf den Daten desselben Fehlbildungsregisters basierten, ergaben keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen einer Clotrimazolexposition und dem Auftreten von Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Ventrikelseptumdefekten, Neuralrohrdefekten oder Ösophagusatresien.
Eine israelische Verordnungsstudie, die über 3200 Schwangerschaften mit vaginaler Clotrimazolexposition bis zur 20. Schwangerschaftswoche umfasste, zeigte kein erhöhtes Abortrisiko. Der Verdacht einer früheren Studie, dass die vaginale Applikation im 1. Trimenon mit einem erhöhten Abortrisiko assoziiert ist, konnte nicht bestätigt werden.
Bisherige klinische Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko. Eine indizierte Clotrimazolbehandlung war in einigen Studien mit einer reduzierten Frühgeburtlichkeitsrate assoziiert sowie mit höherem Geburtsgewicht und höherer Schwangerschaftswoche bei Geburt.
Clotrimazol ist ein Mittel der Wahl bei Vaginalmykosen und dermalen Pilzinfektionen.
Keine.
Keine.
Es liegen keine zielführenden, publizierten Fallberichte zu Clotrimazol in der Stillzeit vor.
HWZ: 3,5 – 5 h; Proteinbindung: 98%; molare Masse: 345 g/mol; relative Dosis: unbekannt, orale Bioverfügbarkeit: gering, dermale/vaginale Resorption: 3 – 10%.
Umfangreiche klinische Erfahrungen, geringe orale Bioverfügbarkeit und gute Verträglichkeit bei therapeutischer Verwendung in der Neonatologie sprechen gegen ein Risiko für den gestillten Säugling.
Clotrimazol gehört zu den Mitteln der Wahl bei einer Pilzinfektion in der Stillzeit. Bei Anwendung an der Brustwarze sollte diese vor dem Stillen sorgfältig gereinigt werden.
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