Gefördert durch

Dimenhydrinat

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Dimenhydrinat, das Salz aus Diphenhydramin und 8-Chlor-theophyllin, ist ein Antihistaminikum, das über eine kompetitive Verdrängung des Histamins am H1-Rezeptors wirkt. Zusätzlich besteht eine anticholinerge Wirkung, die zu Mundtrockenheit, Magen-Darm-Störungen sowie kardialen Arrhythmien führen kann.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Prophylaxe und symptomatische Therapie von Übelkeit und Erbrechen, Reisekrankheit.

  • Produktnamen

    Superpepp®, Vomacur®, Vomex A® und Generika

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: SEHR HOCH

1. Trimenon

Über 8000 in verschiedenen Studien ausgewertete Schwangerschaftsverläufe zeigten kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Antihistaminika (H1-Blocker) der 1. und 2. Generation sind als Gruppe sehr gut untersucht; in zwei großen Metaanalysen von 1997 und 2017 konnten keine erhöhten vorgeburtlichen Risiken ermittelt werden.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Dimenhydrinat als Abkömmling des Diphenhydramin kann auf den Uterus kontraktionsfördernd wirken. Insgesamt sind Antihistaminika (H1-Blocker) mit keinem erhöhtem Risiko für Früh-, Totgeburten oder ein verringertes Geburtsgewicht assoziiert.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Die vorübergehende Anwendung von Dimenhydrinat in der Schwangerschaft ist akzeptabel. Im 3. Trimenon ist es bei vorzeitiger Wehentätigkeit zu meiden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine

Besser geeignete Alternativen

Meclozin ist das Antiemetikum der Wahl in der Schwangerschaft, allerdings wird es in Deutschland seit 2007 nicht mehr vermarktet. Für Alternativen siehe Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 8,5 h; Proteinbindung: 78%; molare Masse: 470 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 100%.

Klinik

Es liegen keine Fallberichte zur Verträglichkeit von Dimenhydrinat in der Stillzeit vor. Eine Studie von 1954 konnte keine relevanten Konzentrationen nach Verabreichung von 100 mg Diphenhydramin i.m. in der Milch nachweisen. Stillende Mütter, die Antihistaminika wegen Heuschnupfen eingenommen hatten, beobachteten gelegentlich Unruhe oder Schläfrigkeit ihrer Kinder ohne Interventionsbedarf.

Empfehlung

Bei Übelkeit und Erbrechen ist Dimenhydrinat für einige Tage akzeptabel.


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