Meclozin hemmt als Antihistaminikum die Wirkung von Histamin über eine kompetitive Blockade der H1-Rezeptoren. Es hat eine leicht sedierende und zusätzliche anticholinerge Wirkung. Der antiemetische Effekt soll durch einen direkten hemmenden Effekt auf das Brechzentrum erfolgen, nach circa einer Stunde beginnen und etwa 8 bis 24 Stunden anhalten. In Deutschland ist Meclozin seit 2007/2008 außer Vertrieb. Über Auslandsapotheken ist es weiterhin erhältlich.
Prophylaxe und symptomatische Therapie von Übelkeit und Erbrechen und Schwindel, Reisekrankheit.
Postadoxin N®, Agyrax® und andere.
Erfahrungsumfang: SEHR HOCH
In Kohortenstudien auf der Basis von mehreren 10.000 exponierten Schwangerschaftsverläufen zeigte sich kein erhöhtes Gesamtfehlbildungsrisiko, ebenso wenig in einer Metaanalyse von 2017 zu Antihistaminika einschließlich Meclozin. Einige Fall-Kontrollstudien ermittelten ein etwas erhöhtes Risiko für Gaumenspalten bei breitem Konfidenzintervall, andere fanden dies nicht. Tierexperimentell zeigte sich ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten bei Ratten, nicht jedoch bei anderen Tierspezies.
Antihistaminika (H1-Blocker) sind mit keinem erhöhten Risiko für Frühgeburten, Totgeburten oder für ein verringertes Geburtsgewicht assoziiert.
Meclozin kann in der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden und gehört zu den Mitteln der Wahl in der Therapie von Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen.
Keine.
Siehe auch Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen.
HWZ: 5 – 6 h; molare Masse: 391 g/mol; orale Verfügbarkeit: 100%.
Es liegen keine Fallberichte zu Meclozin in der Stillzeit vor. Ein Übergang in die Muttermilch ist anzunehmen. Bei 9% der Kinder, deren Mütter ältere Antihistaminika eingenommen hatten, traten Unruhe oder Schläfrigkeit bei ihren gestillten Kindern auf. Interventionsbedarf bestand nicht. Meclozin war kein Teil dieser Untersuchung.
Einzeldosen von Meclozin sind während der Stillzeit akzeptabel.
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