Diphenhydramin gehört zu den Antihistaminika der ersten Generation und hemmt kompetitiv die Wirkung von Histamin an den H1-Rezeptoren. Es hat außerdem eine sedierende, gute antiallergische, antiemetische und anticholinerge Wirkung. Diphenhydramin gibt es nur als orale Zubereitungen.
Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen. Prophylaxe und symptomatische Therapie von Übelkeit und Erbrechen, Reisekrankheit.
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Erfahrungsumfang: SEHR HOCH
Das seit 1946 zugelassene Diphenhydramin erwies sich in Untersuchungen mit insgesamt circa 3000 exponierten Schwangerschaften als nicht teratogen. Fall-Kontroll-Studien zeigten keine oder verschiedene Assoziationen mit Fehlbildungen von allenfalls schwacher Relevanz. Ein Anstieg des Spontanabortrisikos wurde nach Antihistaminika-Anwendung bisher nicht festgestellt.
Bisher gibt es keinen Anhalt dafür, dass Antihistaminika mit einem höheren Risiko für Früh-, Totgeburten oder für ein verringertes Geburtsgewicht assoziiert sind. Es ist anzunehmen, dass Diphenhydramin ähnlich wie Dimenhydrinat unter der Geburt zu einer Uterusstimulation führen kann. Ein Fallbericht beschreibt das Auftreten von schmerzhaften Uteruskontraktionen in der 26. Woche nach Einnahme von circa 35 Kapseln Diphenhydramin in suizidaler Absicht. Wie auch bei anderen sedierenden Antihistaminika sind bei peripartaler Einnahme in Einzelfällen leichte Anpassungsstörungen möglich.
Diphenhydramin kann während der gesamten Schwangerschaft eingesetzt werden. Bei Schlafstörungen sollte es möglichst nur kurzfristig eingesetzt werden. Es soll nicht zusammen mit Benzodiazepinen oder anderen sedierenden Arzneistoffen appliziert werden.
Keine.
Als Antiemetikum: Doxylamin plus Pyridoxin, Meclozin oder auch Dimenhydrinat. Siehe auch Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen. Als nicht sedierendes Antiallergikum: z.B. Loratadin. Als Schlafmittel: ärztliche Rücksprache, da abhängig von der Art der Schlafstörung unterschiedliche Substanzgruppen geeignet sind.
HWZ: 2,4 – 9,3 h; Proteinbindung: 78 – 85%; molare Masse: 255 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 40 – 60%.
Es liegen kaum Erfahrungen zur Verträglichkeit von Diphenhydramin in der Stillzeit vor. Eines von zwölf gestillten Kindern unter mütterlicher Diphenhydramin Therapie zeigte leichte Schläfrigkeit, die keiner Behandlung bedurfte. Unruhe ist ein anderes denkbares Symptom. Eine Studie von 1951 konnte bei vier Müttern in der Milch keine relevanten Konzentrationen nach Verabreichung von 100 mg Diphenhydramin i.m. nachweisen.
Diphenhydramin ist in der Stillzeit für einige Tage akzeptabel.
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