Ondansetron ist ein hochselektiver, kompetitiver 5-HT3-Rezeptor-Antagonist, der die Wirkung von 5-Hydroxytryptamin am Rezeptor in der Area postrema und im Dünndarm hemmt. Ondansetron ist plazentagängig.
Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen bei Therapie mit Zytostatika und Strahlentherapie. Off-label bei Hyperemesis gravidarum.
Axisetron®, Cellondan®, Zofran® und Generika
Erfahrungsumfang: SEHR HOCH
In mehr als 200.000 ausgewerteten Schwangerschaften mit Einnahme von Ondansetron im 1. Trimenon wurde keine erhöhte Gesamtfehlbildungsrate beobachtet. Soweit mituntersucht, war das Spontanabortrisiko ebenfalls nicht erhöht. In einigen Studien wurde ein gering erhöhtes Risiko für Herzseptumdefekte ermittelt, in anderen größeren hingegen nicht. In einer auf Verordnungsdaten basierenden Studie wurde ein gering erhöhtes Risiko für isolierte Gaumenspalten nach oraler Einnahme von Ondansetron errechnet, das drei zusätzlich betroffene Kinder (14 statt 11) auf 10.000 Ondansetron-exponierte Schwangerschaften entsprechen würde. Dieselbe Arbeitsgruppe analysierte ein Jahr später die Auswirkungen von intravenös verabreichtem Ondansetron und fand weder für Herzfehlbildungen noch für Lippen-Kiefer-Gaumenspalten erhöhte Risiken. Lediglich eine schon vorher publizierte Fall-Kontrollstudie aus den USA ermittelte ebenfalls eine Assoziation zwischen Gaumenspalten und Ondansetron. Die Autor*innen dieser Studie bewerteten ihr Ergebnis jedoch eher als zufällig.
Siehe auch Aktuelles.
Die Erfahrungen zur Exposition im 2./3. Trimenon sind wesentlich geringer. Bisher wurden keine Risiken beschrieben.
Ondansetron sollte nur bei ausgeprägter Symptomatik und Versagen der primär empfohlenen Antiemetika (siehe unten) eingesetzt werden.
keine
Meclozin, Doxylamin, ggf. auch Dimenhydrinat.
HWZ: 3 – 4 h; Proteinbindung: 70 – 76%; molare Masse: 357 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 60%.
Zur Stillzeit liegen keine dokumentierten Erfahrungen beim Menschen vor. Aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften wird insgesamt von geringem Übergang in die Muttermilch ausgegangen.
Antiemetikum der Wahl für die Stillzeit ist Meclozin oder Dimenhydrinat. Sind Einzelgaben von Ondansetron erforderlich, kann weiter gestillt werden. Auf Symptome beim Säugling sollte geachtet werden.
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