Flunarizin ist ein Calciumkanalblocker mit antihistaminergen Eigenschaften, der zu sedativen und selten auch extrapyramidalen Nebenwirkungen führen kann. Es wird oral angewendet.
Symptomatische Behandlung von vestibulärem Schwindel, Migräneprophylaxe.
Flunavert®, Natil-N® und Generika
Erfahrungsumfang: GERING
Eine Studie, die die Sicherheit von Calcium-Antagonisten im 1. Trimenon untersuchte, fand bei 21 Schwangeren, die im 1. Trimenon Flunarizin eingenommen hatten, kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Aufgrund der langen Markterfahrung wird eine teratogene Wirkung von Flunarizin nicht angenommen.
Publizierte Erfahrungen zur Anwendung von Flunarizin im 2. und 3. Trimenon liegen nicht vor. Anpassungsstörungen beim Neugeborenen, wie sie nach langdauernder Anwendung bis zur Geburt bei einigen älteren Antihistaminika beschrieben wurden, sind jedoch nicht auszuschließen.
Falls möglich, sollte Flunarizin aufgrund der langen Halbwertszeit und begrenzten Erfahrungen durch besser untersuchte Medikamente ersetzt werden.
Zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung kann eine weiterführende Ultraschalluntersuchung angeboten werden.
Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.
Bei Hyperemesis gravidarum ist Meclozin das Mittel der Wahl. Bei Migräne sind zur Akuttherapie Ibuprofen (bis Schwangerschaftswoche 28) und Paracetamol, ggf. auch Sumatriptan vorzuziehen. Für eine Migräneprophylaxe in der Schwangerschaft sind Amitriptylin und Metoprolol die Mittel der ersten Wahl.
Es liegen keine publizierten Erfahrungen zur Anwendung in der Stillzeit vor.
HWZ: 18 Tage, Neugeborene: 23 Tage; Proteinbindung: > 90%; molare Masse: 405 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 100%.
Es liegen keine dokumentierten Erfahrungen vor. Bei länger dauernder Therapie können aufgrund der H1-Rezeptor-Blockade Symptome wie Unruhe oder Sedierung beim gestillten Säugling nicht ausgeschlossen werden.
Flunarizin sollte aufgrund der langen Halbwertszeit und nicht vorhandenen Erfahrung in der Stillzeit nicht angewendet werden. Als Antiemetikum ist Meclozin Mittel der Wahl in der Stillzeit. Als Calcium-Antagonist sollte Nifedipin vorgezogen werden. Zur Therapie der Migräne sollten Ibuprofen und Paracetamol für die Akuttherapie vorgezogen werden, für eine Prophylaxe sind Amitriptylin und Metoprolol die Mittel der Wahl.
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