Gefördert durch

Pyridoxin

grün
Medikament der Wahl. Dennoch: sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Pyridoxin (Vitamin B6) ist ein wasserlösliches Vitamin, das für viele Körperfunktionen essentiell ist und in den meisten Nahrungsmitteln vorkommt. Bei hoch-verarbeitenden Lebensmitteln kann der Vitamin-B6-Gehalt jedoch stark vermindert sein. Ein erhöhter Bedarf, z.B. durch pyridoxindeaktivierende Arzneimittel, oder eine gestörte Resorption sind wichtige Ursachen für einen Vitamin-B6-Mangel. Die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin B6 beträgt laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung für Schwangere 1,5 mg (1. Trimenon) bis 1,8 mg (2./3. Trimenon) pro Tag und für Stillende 1,6 mg.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Prophylaxe und Therapie eines Vitamin B6-Mangels, Prophylaxe von Isoniazid-induzierter peripherer Neuropathie, Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen.

  • Synonyme

    Vitamin B6

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: SEHR HOCH

1. Trimenon

Die Substitution von Vitamin B6 bei nachgewiesenem Mangel ist unproblematisch. Darüber hinaus wird Pyridoxin seit langem weltweit alleine oder in Kombination mit Doxylamin bei Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen eingesetzt. Hinweise auf eine teratogene Wirkung liegen auch bei diesen Dosierungen nicht vor.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Bisher gibt es keine Hinweise auf fetotoxische Wirkungen.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Ein nachgewiesener Vitamin-B6-Mangel sollte auch in der Schwangerschaft ausgeglichen werden. Bei Behandlung mit dem Tuberkulostatikum Isoniazid oder eines Morbus Wilson mit Penicillamin sollen die jeweils empfohlenen Pyridoxin-Dosierungen verordnet werden. Zur Therapie von schwangerschaftsbedingter Übelkeit, Erbrechen und Hyperemesis sollen 100-200 mg täglich nicht überschritten werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine.

Besser geeignete Alternativen

keine. Siehe auch Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen

Stillzeit

Pharmakokinetik

Proteinbindung: hoch; molare Masse: 169 g/mol; gute orale Bioverfügbarkeit. Proportional zur mütterlichen Dosis finden sich Pyridoxin-Spiegel in der Muttermilch.

Klinik

Nach mütterlicher Substitution mit Pyridoxin wurden beim Kind keine unerwünschten Wirkungen festgestellt. In verschiedenen Studien wurde getestet, ob Pyridoxin bei hohen täglichen Dosierungen von 450-600 mg zu einer effektiven Hemmung der Milchproduktion führt, sich also zum Abstillen eignet. Die Ergebnisse waren widersprüchlich und zeigten mehrheitlich diesbezüglich keinen befriedigenden Effekt. Bei üblichen Dosierungen von z.B. 20 mg/d sind keine negativen Einflüsse auf die Milchproduktion zu erwarten.

Empfehlung

Bei einer notwendigen Substitution von Pyridoxin kann weiter gestillt werden.


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