Calciumantagonisten binden an die Calicumkanäle (vom L-Typ) und blockieren den (transmembranen) spannungsabhängigen Calciumeinstrom in die Zelle. Diltiazem ist der bekannteste Vertreter aus der Gruppe der Benzothiazepine, die den Blutdruck durch eine Gefäßerweiterung und negativ inotrope Wirkung senken, und wird daher auch als Antiarrhythmikum eingesetzt.
Symptomatische Therapie der koronaren Herzkrankheit, chronische Angina pectoris, essentielle Hypertonie, paroxysmale supraventrikuläre Tachykardien.
Dilzem® und Generika
Erfahrungsumfang: MITTEL
Zwei Studien mit etwa 50 prospektiv erfassten Schwangerschaften und Diltiazem-Exposition im 1. Trimenon haben das in einer früheren Studie mit 27 Schwangerschaften diskutierte Fehlbildungsrisiko (u.a. kardiovaskuläre Fehlbildungen) nicht bestätigt. Eine Fall-Kontrollstudie von 2013 zu Antihypertensiva fand keine Assoziation zwischen Calciumantagonisten und Fehlbildungen.
Diltiazem wurde wie Nifedipin auch als Tokolytikum eingesetzt. In einer Studie mit 23 Schwangeren haben sich im Vergleich zu Nifedipin keine Unterschiede bezüglich mütterlicher Nebenwirkungen oder des Schwangerschaftsausgangs ergeben. In einer großen Studie von 2015 mit 22.908 exponierten Schwangeren wurde untersucht, ob eine mütterliche Therapie mit Calciumantagonisten im letzten Schwangerschaftsmonat vermehrt zu neonatalen Krampfanfällen führt, da dies 2011 in einer Studie mit 721 exponierten Kindern ermittelt worden war. Die neuere Untersuchung fand kein erhöhtes Risiko. Dieselbe Autorengruppe hatte zuvor bei 1226 mit Calciumblockern therapierten Schwangeren die Häufigkeit von neonatalen Hämorrhagien analysiert. Auch hier fanden sich keine Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgrupppe.
Falls die besser untersuchten Antihypertensiva oder Calicumantagonisten nicht infrage kommen, ist eine Therapie mit Diltiazem akzeptabel.
Nach Anwendung im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalluntersuchung angeboten werden.
Als Antihypertensivum alpha-Methyldopa und Metoprolol, als Antiarrhythmikum Verapamil.
HWZ: 6 h; Proteinbindung: 70-85%; molare Masse: 451; relative Dosis: 0,8%; M/P-Quotient: 1; orale Bioverfügbarkeit: 80-90%.
Es liegen kaum dokumentierte Erfahrungen zur Stillzeit vor.
Die besser untersuchten Calciumantagonisten Nifedipin (antihypertensive Therapie) oder Verapamil (antiarrhythmische Therapie) sollten bevorzugt werden.
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