Methyldopa wird seit Anfang der 1960er Jahre als Antihypertensivum eingesetzt. Es wirkt in erster Linie als zentrales Antisympathotonikum. Inzwischen wird es aufgrund seiner vergleichsweise schwachen blutdrucksenkenden Wirkung und seiner Nebenwirkungen nur noch selten außerhalb der Schwangerschaft verordnet. Im Kontext Schwangerschaft ist es jedoch Mittel der 1. Wahl zur Behandlung der arteriellen Hypertonie. Methyldopa-Konzentrationen im Plasma der Mutter und in der Nabelschnur korrelieren gut.
arterielle Hypertonie in der Schwangerschaft
Dopegyt®, Presinol® und Generika
Methyldopa
Erfahrungsumfang: HOCH
Eine 2017 publizierte prospektive Beobachtungsstudie mit 261 Schwangeren, die im 1. Trimenon Methyldopa eingenommen hatten, fand im Vergleich zur Kontollgruppe kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Dieses Ergebnis bestätigt die bisherigen Erfahrungen, die auf zwei kleineren prospektiven Studien und vor allem auf der langen Markterfahrung und verbreiteten Anwendung in der Schwangerschaft beruhen. Darüber hinaus liegen Daten aus der „Michigan Medicaid Surveillance Study“ zu einer Gruppe von 242 im 1. Trimenon exponierten Kindern vor, bei denen weder Häufigkeit noch Art der angeborenen Fehlbildungen auffällig waren. Eine Vollpublikation liegt dazu nicht vor. Die Assoziation von Methyldopa und Auffälligkeiten des Urogenitaltrakts sowie des Verdauungssystems, die in einer Fall-Kontrollstudie gefunden wurde, scheint nicht kausal zu sein.
Eine Vielzahl von meist vergleichenden Studien untersuchten Wirksamkeit sowie Verträglichkeit von Methyldopa für die Mutter, den Verlauf und Ausgang der Schwangerschaft und die Häufigkeit von neonatalen Symptomen. Überwiegend wurde Methyldopa von Mutter und Fetus gut vertragen. Die Auswirkungen einer mütterlichen Methyldopa-Therapie auf das Geburtsgewicht scheinen geringer zu sein als nach einer Betablocker Therapie. Allerdings wird dieses ähnlich wie die Frühgeborenenrate erheblich durch die Schwere der mütterlichen Hypertonie und das Auftreten einer Präeklampsie beeinflusst.
Einige Neugeborene, deren Mütter bis zur Entbindung mit Methyldopa behandelt wurden, zeigten vorübergehende Zittrigkeit bzw. Tremor und/oder Übererregbarkeit oder auch leicht verminderte systolische Blutdruckwerte. Langfristig sind jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder beobachtet worden.
Alpha-Methyldopa ist Mittel der Wahl zur Behandlung der arteriellen Hypertonie in der Schwangerschaft. Auch die European Society of Cardiology (ESC) und die European Society of Hypertension empfehlen Methyldopa neben Labetalol, das in Deutschland nicht zugelassen ist, als Antihypertensivum der Wahl in der Schwangerschaft.
keine.
keine.
Die Erfahrungen und Messungen beruhen auf circa 15 Mutter-Kind-Paaren.
HWZ: 2 h; Proteinbindung: bis 15%; molare Masse: 238 g/mol; relative Dosis: < 1% bis maximal 3,2%; M/P-Quotient: 0,2 – 0,5; orale Bioverfügbarkeit: ca. 25%.
Symptome bei gestillten Kindern wurden bisher keine berichtet. Methyldopa kann den Prolaktinspiegel bei der Mutter im Serum erhöhen.
Auch in der Stillzeit gelten die individuell vereinbarten Blutdruckziele. Methyldopa kann in der Stillzeit eingesetzt werden.
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