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Ceftriaxon

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Medikament der Wahl. Dennoch: sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Ceftriaxon ist ein Cephalosporin aus der Klasse der Betalactam-Antibiotika. Diese wirken durch die Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese bakterizid. Nach Empfehlung der Paul-Ehrlich-Gesellschaft zählt Ceftriaxon zu den parenteral applizierten Cephalosporinen der Gruppe 3a. Cephalosporine sind plazentagängig.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING für Ceftriaxon, HOCH für Cephalosporine insgesamt.

1. Trimenon

Es liegen kaum hochwertige Publikationen vor, die den Einsatz von Ceftriaxon im 1. Trimenon systematisch untersuchen. Nach langer Marktpräsenz haben sich aber keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungs- oder Spontanabortrisiko ergeben.
Die Cephalosporine als Wirkstoffgruppe sind mit mehreren hundert dokumentierten Schwangerschaftsverläufen gut untersucht und gehören zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft. Die meisten publizierten Daten liegen zu Cefalexin und Cefuroxim vor.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Die Erfahrungen aus den bisher publizierten Studien und der langjährigen Marktpräsenz sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko durch Ceftriaxon. Bei Therapie unter der Geburt sollte bedacht werden, dass die Verdrängung von Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbumin durch Ceftriaxon zu einem erhöhten Risiko für Hyperbilirubinämie beim Neugeborenen führen kann.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Bei entsprechendem Keimspektrum kann Ceftriaxon in allen Phasen der Schwangerschaft eingesetzt werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine.

Besser geeignete Alternativen

Keine.

Stillzeit

Die Angaben zum Übergang in die Muttermilch beruhen auf Messungen bei 20 Müttern, wobei die Bestimmung der Wirkstoffkonzentration nach Einmaldosis erfolgte. Die Werte nach Mehrfachdosen wurden geschätzt. Publizierte Daten zu Auswirkungen auf die gestillten Kinder liegen zu zwei Säuglingen vor.

Pharmakokinetik

HWZ: etwa 8 h; Proteinbindung: 85 – 95%; molare Masse: 555 g/mol; relative Dosis: etwa 4%; M/P-Quotient: < 0,1; orale Bioverfügbarkeit: gering.

Klinik

Es wurden bislang keine Symptome bei unter Ceftriaxon gestillten Säuglingen berichtet. Bisherige Daten sowie die geringe orale Bioverfügbarkeit sprechen gegen ein erhöhtes Hyperbilirubinämie-Risiko für exponierte Stillkinder. Gelegentlich hat eine Antibiotika-Therapie der Mutter beim gestillten Säugling Auswirkungen auf die kindliche Darmflora und kann zum Beispiel zu vorübergehendem Durchfall oder Soor führen.

Empfehlung

Bei entsprechendem Keimspektrum kann Ceftriaxon in der Stillzeit eingesetzt werden.


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