Albendazol ist ein neueres Benzimidazol-Antihelminthikum mit antiprotozoischer- und antihelminthischer Wirksamkeit gegen intestinale- und Gewebeparasiten. Es führt durch Unterbrechung des Metabolismus und Energiehaushaltes zum Absterben der Würmer, Larven und Eiformen. Albendazol wird enteral nur gering resorbiert und rasch in den aktiven Metaboliten Albendazolsulfoxid metabolisiert.
Hundebandwurm- (Echinococcus granulosus), Fuchsbandwurm- (Echinococcus multilocularis) und Trichinella spiralis-Infektionen.
Eskazole®
Erfahrungsumfang: MITTEL
Bisher sind die Erfahrungen zu Albendazol im 1. Trimenon begrenzt. Zusammengefasst gibt es über 70 ausgewertete Schwangerschaften, in denen bisher keine erhöhte Fehlbildungsrate erkennbar war. Eine differenzierte Risikobewertung ist aufgrund der Datenlage nicht möglich. In Tierversuchen an Ratten wurden u.a. kraniofaziale- und Skelettdeformitäten gesehen. Die geringe orale Bioverfügbarkeit beim Menschen lässt allerdings nur ein geringes Risiko vermuten.
Es existieren deutlich mehr Erfahrungen im 2. und 3. Trimenon. Mehrere tausend Schwangerschaften unter Albendazoltherapie erbrachten keine Hinweise auf fetotoxische Effekte. In Endemiegebieten scheint eine Albendazoltherapie im 2. und 3. Trimenon einen positiven Effekt auf mütterliche Anämie, Geburtsgewicht und neonatale Sterblichkeit zu haben.
Bei einer dringend zu behandelnden Echinokokkose darf Albendazol während der gesamten Schwangerschaft angewendet werden. Insbesondere im 1. Trimenon ist die Indikation sehr kritisch zu prüfen. Für andere Wurmerkrankungen sollten besser erprobte Mittel bevorzugt werden.
Nach Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.
Es liegen publizierte Erfahrungen zu etwa 33 Mutter-Kind-Paaren vor.
HWZ: 8,5 h, Proteinbindung: 70%; molare Masse: 265; relative Dosis: 0.08%-0.82%; M/P 0.6; orale Bioverfügbarkeit: <5% (bei fettreicher Nahrung höher).
Bisher wurde über keine Auffälligkeiten bei gestillten Kindern berichtet. Da Albendazol nur gering oral resorbiert und auch in der Pädiatrie therapeutisch genutzt wird, sind Nebenwirkungen beim gestillten Säugling unwahrscheinlich.
Albendazol kann bei behandlungspflichtiger Echinokokkose auch in der Stillzeit angewendet werden. Bei anderen Wurmerkrankungen sind besser erprobte Mittel wie Mebendazol oder Pyrviniumembonat zu bevorzugen.
Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.
Daher bitten wir Sie, wenn Sie diese Internetseite wegen einer konkreten Schwangerschaft lesen, uns Einzelheiten zu dieser Schwangerschaft einschließlich der verwendeten Medikamente mitzuteilen. Sie können dafür unseren Online-Fragebogen verwenden oder uns anrufen.
Auf diesem Wege können wir Sie auch individuell beraten, wenn Sie dies wünschen.
Hier finden Sie allgemeine Angaben zur Nutzung der Seite und zum Datenschutz.
Die Beratung ist kostenlos.