Ursodesoxycholsäure
Ursodesoxycholsäure ist eine natürliche Gallensäure und kommt in geringen Mengen in der menschlichen Galle vor. Die pharmakologische Wirkung beruht wahrscheinlich sowohl auf choleretischen als auch immunmodulatorischen Effekten. Nach der Resorption wird Ursodesoxycholsäure in der Leber mit Aminosäuren konjugiert und über die Galle ausgeschieden. Die First-Pass-Clearance beträgt bis zu 60 %.
- Indikation (Anwendungsgebiet)
Kleine Cholesterin-Gallensteine, Gallenrefluxgastritis, primär biliäre Cholangitis.
- Produktnamen
Ursofalk®, Ursonorm® und andere.
- Synonyme
Ursodeoxycholsäure, UDCA, Ursodiol.
Erfahrungen in der Schwangerschaft
Erfahrungsumfang: GERING
1. Trimenon
Systematische Studien zur Anwendung im 1. Trimenon liegen nicht vor. In Studien und Fallberichten zum Verlauf von chronischen cholestatischen Erkrankungen in der Schwangerschaft ergab sich kein Hinweis auf embryotoxische Effekte nach Anwendung von Ursodesoxycholsäure im 1. Trimenon. Die vorhandenen Daten sind aber nicht ausreichend für eine differenzierte Risikobewertung.
2.-3. Trimenon / Perinatal
Es existieren deutlich mehr Erfahrungen für das 2. und 3. Trimenon im Rahmen der Behandlung der Schwangerschaftscholestase mit Ursodesoxycholsäure. Auch wenn in den Studien primär die therapeutische Effektivität und der Einfluss auf maternale und perinatale Endpunkte bei Schwangerschaftscholestase untersucht wurden, ergaben sich insgesamt keine Hinweise auf Fetotoxizität.
Empfehlungen zur Schwangerschaft
Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie
Eine Therapie mit Ursodesoxycholsäure sollte in der Schwangerschaft dringenden Indikationen im Rahmen cholestatischer Erkrankungen vorbehalten sein, insbesondere im 1. Trimenon sollte die Anwendung kritisch geprüft werden.
Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft
Nach Anwendung im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalluntersuchung zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.
Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.
Besser geeignete Alternativen
Keine.
Stillzeit
Es liegen publizierte Erfahrungen zu über 30 Mutter-Kind-Paaren vor, allerdings sind nicht bei allen Müttern Messungen der Muttermilchkonzentrationen erfolgt und es wurden keine Plasmaspiegelbestimmungen bei den Kindern durchgeführt.
Pharmakokinetik
HWZ: 3,5 – 5,8 Tage; molare Masse: 393 g/mol; relative Dosis < 1%; Resorptionsrate: 60 – 80%, anschließend relevante First-Pass-Clearance.
In den Studien zeigten sich keine oder nur klinisch vernachlässigbare Ursodesoxycholsäure-Konzentrationen in der Muttermilch in Bezug auf den gesamten Gallensäure-Pool bei Neugeborenen.
Klinik
Bei den gestillten Kindern wurden keine Symptome beobachtet.
Empfehlung
Ist eine Therapie mit Ursodesoxycholsäure dringend erforderlich, erscheint Stillen akzeptabel.
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