Gefördert durch

Reproterol

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Reproterol ist ein β-Sympathomimetikum mit vorwiegender β2-Selektivität; erst bei höheren Dosierungen kommt es auch zu einer Stimulation der β1-Rezeptoren. Es besitzt einen schnellen Wirkungseintritt und eine kurze Wirkdauer und gehört zur Gruppe der „short acting beta agonists“ (SABA). Reproterol kann inhalativ oder intravenös verwendet werden und bewirkt eine rasch einsetzende Relaxation der glatten Muskulatur in den Bronchien. In Deutschland ist Reproterol inhalativ nur in Kombinationspräparaten mit Cromoglicinsäure verfügbar. Nach inhalativer Anwendung ergaben sich Plasmaspiegel unterhalb der Bestimmungsgrenze. Der überwiegende Anteil der inhalierten Dosis wird verschluckt und ohne relevante Resorption (< 2%) über den Gastrointestinaltrakt ausgeschieden.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Inhalativ in Kombination mit Cromoglicinsäure zur symptomatischen Akutbehandlung plötzlich auftretender Atemnot; intravenös zur Behandlung eines schweren bronchospastischen Anfalls und des Status asthmaticus.

  • Produktnamen

    Bronchospasmin® und andere.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING (SEHR HOCH für ß2-Sympathomimetika als Gruppe)

1. Trimenon

Die Gruppe der β2-Sympathomimetika ist insgesamt gut untersucht und bislang gibt es keinen Verdacht auf ein relevantes teratogenes Risiko. Systematische Studien zur Anwendung von Reproterol im ersten Trimenon liegen allerdings nicht vor, jedoch ergaben sich aus der bisherigen Markterfahrung keine Hinweise auf Embryotoxizität.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Bislang gibt es keine Berichte über negative Auswirkungen auf den Feten oder das Neugeborene, systematische Studien liegen allerdings nicht vor. Insgesamt besteht bei der Gruppe der kurzwirksamen β2-Sympathomimetika kein Verdacht auf fetotoxische Effekte. Bei systemischer Therapie sind maternale Nebenwirkungen zu bedenken.

Verschiedene Studien befassen sich mit einer Assoziation von ß2-Sympathomimetika und Autismus-Spektrum-Störungen bzw. ADHS, wobei neben der Grunderkrankung auch weitere z.B. genetische und umweltbedingte Risikofaktoren diskutiert werden. Insgesamt fanden sich aber keine eindeutigen Belege für eine Assoziation mit der Medikation.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Um Asthma-assoziierte Schwangerschaftsrisken zu minimieren, ist eine optimale Krankheitskontrolle in der Schwangerschaft notwendig. Prinzipiell können inhalative ß2-Sympathomimetika nach Asthma-Stufenschema verwendet werden. Wenn klinisch vertretbar, sollten besser untersuchte Substanzen aus dieser Gruppe bevorzugt werden. Eine engmaschige gynäkologische und pneumologische Anbindung wird jeder schwangeren Asthma-Patientin empfohlen, siehe auch Asthma bronchiale. Eine systemische Therapie beim schweren bronchospastischen Anfall kann entsprechend einer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine. Bei systemischer Therapie am Ende der Schwangerschaft ist ein wehenhemmender Effekt nicht auszuschließen.

Besser geeignete Alternativen

Salbutamol ist unter den inhalativen kurzwirksamen β2-Sympathomimetika das Mittel der Wahl.

Stillzeit

Es liegen keine publizierten Erfahrungen zur Anwendung von Reproterol in der Stillzeit vor.

Pharmakokinetik

HWZ: 1 – 1,5 h; Proteinbindung: 70%; molare Masse: 389 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: < 2%.

Klinik

Symptome bei gestillten Säuglingen wurden bisher nicht berichtet.

Empfehlung

Inhalative ß2-Sympathomimetika gehören auch in der Stillzeit zur Asthma-Standardtherapie. Mittel der Wahl unter den kurzwirksamen Substanzen dieser Gruppe sind Salbutamol und Terbutalin. Bei systemischer Anwendung von Reproterol sollte je nach Dauer und Dosierung im Einzelfall entschieden werden.


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