Gefördert durch

Salbutamol

grün
Medikament der Wahl. Dennoch: sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Salbutamol ist ein β-Sympathomimetikum mit vorwiegender β2-Selektivität; erst bei höheren Dosierungen kommt es auch zu einer Stimulation der β1-Rezeptoren. Es besitzt einen schnellen Wirkungseintritt und eine kurze Wirkdauer und gehört zur Gruppe der „short acting beta agonists“ (SABA). Inhalativ verabreicht bewirkt es eine schnell einsetzende Relaxation der glatten Muskulatur in den Bronchien. Der überwiegende Anteil der inhalierten Dosis wird verschluckt, im Gastrointestinaltrakt resorbiert und unterliegt einem relevanten First-Pass-Metabolismus. Salbutamol ist plazentagängig

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Zur Akuttherapie von Atemwegserkrankungen mit reversibler Obstruktion, wie z.B. Asthma bronchiale oder chronische Bronchitis.

  • Produktnamen

    Sultanol® und andere.

  • Synonyme

    Albuterol

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: SEHR HOCH

1. Trimenon

Die Gruppe der β2-Sympathomimetika ist mit über 40.000 im ersten Trimenon exponierten Schwangerschaften gut untersucht. Auch zu Salbutamol gibt es Erfahrungen zu mehreren tausend Schwangerschaften. Der Großteil der Studien ergab keine Hinweise auf ein erhöhtes Gesamtfehlbildungsrisiko. Zwar wurden in mehreren Fall-Kontroll-Studien erhöhte Risiken für unterschiedliche spezifische Fehlbildungen gefunden, diese wurden jedoch in anderen Studien nicht bestätigt und es zeigte sich auch kein spezifisches Fehlbildungsmuster. Insgesamt sprechen die Ergebnisse gegen ein substantiell erhöhtes Fehlbildungsrisiko.

2.-3. Trimenon / Perinatal

In mehreren Studien zeigte sich nach inhalativer Anwendung im Rahmen der Asthma-Therapie keine Assoziation mit einem geringem Geburtsgewicht, Frühgeburtlichkeit oder weiteren negativen Auswirkungen auf den Feten oder das Neugeborene. Bei Anwendung sehr hoher Dosen kann es als unerwünschte Nebenwirkung bei Mutter und Kind zu Tachykardien kommen.

Verschiedene Studien befassen sich mit einer Assoziation von ß2-Sympathomimetika und Autismus-Spektrum-Störungen bzw. ADHS, wobei neben der Grunderkrankung auch weitere z.B. genetische und umweltbedingte Risikofaktoren diskutiert werden. Insgesamt fanden sich aber keine eindeutigen Belege für eine Assoziation mit der Medikation.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Die inhalative Therapie mit Salbutamol ist während der gesamten Schwangerschaft Mittel der ersten Wahl unter den kurzwirksamen β2-Sympathomimetika. Um Asthma-assoziierte Schwangerschaftsrisken zu minimieren, wird während der gesamten Schwangerschaft eine optimale Krankheitskontrolle sowie eine engmaschige gynäkologische und pneumologische Anbindung empfohlen, siehe auch Asthma bronchiale.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine.

Besser geeignete Alternativen

Keine.

Stillzeit

Es liegen keine publizierten Erfahrungen zur Anwendung von Salbutamol in der Stillzeit vor.

Pharmakokinetik

HWZ: 2,7 – 5 h nach oraler Anwendung; Proteinbindung: 10%; molare Masse: 239 g/mol; gastrointestinale Resorption: 85%; orale Bioverfügbarkeit: variierende Angaben, < 50%.

Klinik

Symptome bei gestillten Säuglingen wurden bisher nicht beschrieben und sind bei indikationsgerechter inhalativer Anwendung unwahrscheinlich.

Empfehlung

Salbutamol gehört unter den inhalativen kurzwirksamen β2-Sympathomimetika zu den Mitteln der Wahl in der Stillzeit.


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