Calciumantagonisten (oder Calciumkanalblocker) binden an die Calicumkanäle (vom L-Typ) und blockieren den (transmembranären) spannungsabhängigen Calciumeinstrom in die Zelle. Nitrendipin gehört zu der Gruppe der Dihydropyridine, die den Blutdruck hauptsächlich durch eine direkte Wirkung an der Gefäßmuskulatur senken und in üblicher Dosierung keinen direkten Einfluss auf die Erregungsbildung am Sinusknoten und Erregungsleitung im AV-Knoten haben. Aufgrund der langsameren Anflutung besteht ein niedrigeres Risiko für eine Reflextachykardie und eine überschießende Blutdrucksenkung als bei Nifedipin. Nitrendipin ist plazentagängig.
essentielle Hypertonie.
Bayotensin® und Generika
Erfahrungsumfang: GERING
In einer multizentrischen Studie konnte bei 299 Schwangerschaften mit Exposition von Calciumantagonisten im 1. Trimenon (davon 14 Schwangerschaften mit Nitrendipin) im Vergleich zu einer Kontrollgruppe kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nachgewiesen werden. Eine Fall-Kontrollstudie von 2013 zu Antihypertensiva fand keine Assoziation zwischen Calciumantagonisten und Fehlbildungen.
Zur Anwendung von Nitrendipin im 2. und 3. Trimenon wurden keine speziellen Erfahrungen veröffentlicht. In einer großen Studie von 2015 mit 22.908 exponierten Schwangeren wurde untersucht, ob eine mütterliche Therapie mit Calciumantagonisten im letzten Schwangerschaftsmonat vermehrt zu neonatalen Krampfanfällen führt, da dies 2011 in einer Studie mit 721 exponierten Kindern ermittelt worden war. Die neuere Untersuchung fand kein erhöhtes Risiko. Dieselbe Autorengruppe hatte zuvor bei 1226 mit Calciumblockern therapierten Schwangeren die Häufigkeit von neonatalen Hämorrhagien analysiert. Auch hier fanden sich keine Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgrupppe.
Falls die besser untersuchten Antihypertensiva bzw. Calciumantagonisten nicht infrage kommen, ist eine Therapie mit Nitrendipin vermutlich akzeptabel.
Bei Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.
Alpha-Methyldopa oder Metoprolol als Antihypertensivum, Nifedipin als Calciumantagonist.
HWZ:10 – 22 h; Proteinbindung: 98%; molare Masse: 360 g/mol; relative Dosis: 0,1%; M/P-Quotient: 0,2 – 0,5; orale Bioverfügbarkeit: 10 – 30%.
Nitrendipin und seine Metabolite werden nur in geringer Menge in die Muttermilch ausgeschieden. Aufgrund der längeren Halbwertszeit kann eine Akkumulation beim gestillten Säugling nicht ausgeschlossen werden. Bisher wurden keine negativen Auswirkungen auf die gestillten Kinder berichtet.
Alternativ kann Nifedipin, das in der Stillzeit besser untersucht ist, eingesetzt werden.
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