Gefördert durch

Levomepromazin

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Konventionelles Antipsychotikum aus der Gruppe der Phenothiazine, das stark sedierend und gering antipsychotisch wirkt. Durch anticholinerge und adrenolytische Wirkkomponenten verursacht Levomepromazin häufig ausgeprägte vegetative Effekte wie hypotone Blutdruckwerte, Tachykardie, Störungen der kardialen Erregungsleitung oder Miktionsstörungen. Die Verwendung sollte deshalb nur in begründeten Ausnahmefällen erfolgen.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Psychomotorische Erregungszustände im Rahmen psychotischer Störungen und manischen Episoden sowie zur Kombinationstherapie bei schweren und chronischen Schmerzen.

  • Produktnamen

    Neurocil® und andere.

  • Synonyme

    Methotrimeprazin

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

Insgesamt wurden mehr als 900 Schwangerschaftsverläufe mit mütterlicher Levomepromazin-Einnahme dokumentiert. Die Studien beruhen größtenteils auf Registerdaten, Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergaben sich nicht. Für die schon lange eingeführte und insgesamt recht gut untersuchte Substanzgruppe der Phenothiazine hat sich bisher kein ernsthafter Verdacht auf Teratogenität ergeben.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Bei Einnahme von Levomepromazin bis zur Geburt können beim Neugeborenen Anpassungsstörungen auftreten. Anpassungsstörungen können innerhalb der ersten Stunden oder Tage nach der Entbindung auftreten und mit respiratorischen, neurologischen, gastrointestinalen und kardiovaskulären Symptomen einhergehen, die vorübergehend einer ärztlichen Beobachtung oder Behandlung bedürfen.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Bei einer medikamentösen Neueinstellung sollten besser erprobte Sedativa vorgezogen werden. Es sollte bedacht werden, dass insbesondere nach hohen Dosen von Levomepromazin eine massive maternale Blutdrucksenkung und Sedierung eintreten kann.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft sollte sorgfältig gynäkologisch überwacht und engmaschig psychiatrisch begleitet werden, um Krisen bei der Mutter und Entwicklungskomplikationen beim Feten (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) rechtzeitig begegnen zu können. Bei Exposition im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalluntersuchung zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. In den ersten Lebenstagen ist beim Neugeborenen auf etwaige Anpassungsstörungen zu achten. Die Entbindung sollte daher in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen.

Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Eine individuelle Beratung können Sie über den Online-Fragebogen anfordern. Sie können uns aber auch anrufen. Hier finden Sie Angaben zum Datenschutz. Die Beratung ist für Sie kostenlos.

Besser geeignete Alternativen

Promethazin. Als sedierendes Antipsychotikum auch Quetiapin.

Stillzeit

Die Erfahrungen zur Pharmakokinetik während der Stillzeit basieren auf einer einzigen Messung in der Milch.

Pharmakokinetik

HWZ: ca. 24 h, im Einzelfall bis zu 78 h; molare Masse: 329 g/mol; relative Dosis: 0,8%; orale Bioverfügbarkeit: 50% aufgrund eines hohen First-Pass-Effektes.

Klinik

Es liegen keine publizierten klinischen Beobachtungen vor.

Empfehlung

Das Stillen unter mütterlicher Levomepromazin-Therapie ist eher kritisch zu beurteilen, da bei insgesamt eher ungünstigem Nebenwirkungsprofil und langer Halbwertzeit weder klinische Erfahrungen noch Daten zur Aufnahme und Metabolisierung durch das Stillkind vorliegen. Eine Einmaldosis erfordert keine Einschränkung des Stillens.


Wir helfen Ihnen und Sie helfen uns

Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.

Daher bitten wir Sie, wenn Sie diese Internetseite wegen einer konkreten Schwangerschaft lesen, uns Einzelheiten zu dieser Schwangerschaft einschließlich der verwendeten Medikamente mitzuteilen. Sie können dafür unseren Online-Fragebogen verwenden oder uns anrufen.

Auf diesem Wege können wir Sie auch individuell beraten, wenn Sie dies wünschen.

Hier finden Sie allgemeine Angaben zur Nutzung der Seite und zum Datenschutz.

Die Beratung ist kostenlos.