Etoricoxib gehört in der Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAID) zu den selektiven Hemmern der Cyclooxygenase-2 (COX-2). Seine antiphlogistische Wirkung beruht auf einer verminderten Prostaglandinsynthese. Es wird oral angewendet.
Degenerative Gelenkerkrankungen, Spondylitis ankylosans, rheumatoide Arthritis, Gicht.
Arcoxia® und Generika.
Erfahrungsumfang: MITTEL
Die überwiegende Anzahl der einschlägigen Untersuchungen beschäftigte sich Wirkstoff-übergreifend mit dem Risiko einer Einnahme von nicht-steroidalen Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAID) im 1. Trimenon. Zumeist handelte es sich dabei um nicht-selektive COX-Hemmer. Dabei zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der Anwendung von NSAID im 1. Trimenon und einem erhöhten Fehlbildungsrisiko. Einzelne (Fall-Kontroll-) Studien haben ein Risiko für spezifische Fehlbildungen nach Anwendung von NSAID in der Frühschwangerschaft diskutiert, z.B. kardiovaskuläre (Septum-)Defekte, wobei andere Studien dies nicht nachgewiesen haben. Ein postuliertes Fehlbildungsrisiko nach NSAID-Einnahme wurde durch andere Studienergebnisse nicht belegt.
Bei 114 Schwangeren, die im 1. Trimenon mit einem Coxib exponiert waren, fand sich kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Auch in einer prospektiven Kohortenstudie mit 174 Frauen, die im 1. Trimenon ein Coxib eingenommen hatten, war die Gesamtfehlbildungsrate nicht erhöht, auch nicht bei den 74 Schwangeren mit Etoricoxib-Einnahme.
NSAID können zum vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus Botalli beim Fetus und zu einer Schädigung der fetalen und neonatalen Nierenfunktion führen. Die Empfindlichkeit des Fetus steigt mit zunehmendem Gestationsalter. Dieses Risiko ist nach der 28. Schwangerschaftswoche gut dokumentiert, aber auch ab Mitte des 2. Trimenon sind Fallberichte zu vorzeitigem Ductusverschluss bzw. fetaler Nierenfunktionseinschränkung mit nachfolgendem Oligohydramnion beschrieben, insbesondere bei langfristiger NSAID-Einnahme. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Medikation wurde unterstrichen durch die Beobachtung, dass sich die Symptome bei rechtzeitigem Absetzen des NSAID wieder besserten. Eine Kohortenstudie sah einen Zusammenhang mit einem etwas niedrigeren Geburtsgewicht bei Anwendung von NSAID im 2. Trimenon. Des Weiteren wurde eine Assoziation zwischen NSAID im 3. Trimenon und persistierendem pulmonalen Hypertonus beim Neugeborenen (PPHN), insbesondere nach vorzeitigem intrauterinen Ductusverschluss, gesehen. Eine nekrotisierende Enterokolitis beim Neugeborenen wird im Zusammenhang mit einer NSAID-Exposition am Ende der Schwangerschaft diskutiert.
Auch zu den Coxiben gibt es Hinweise auf mögliche fetotoxische Nebenwirkungen.
Etoricoxib ist aufgrund begrenzter Erfahrungen, des allgemeinen Nebenwirkungsspektrums und nicht belegter Vorteile gegenüber klassischen NSAID in der Schwangerschaft zu meiden.
Zur Bestätigung der normalen Entwicklung des Fetus kann eine Ultraschallfeindiagnostik durchgeführt werden. Bei wiederholter Einnahme im letzten Schwangerschaftsdrittel (nach Schwangerschaftswoche 28) sollte der fetale Kreislauf sonographisch (Doppler-Sonographie) auf Veränderungen der Hämodynamik im Ductus arteriosus kontrolliert und ein Oligohydramnion ausgeschlossen werden. Diese Diagnostik wird auch dann empfohlen, wenn NSAID zwischen Schwangerschaftswoche 20 und 28 regelmäßig und mehrere Tage hintereinander oder sogar wochenlang angewendet wurden. Kurz vor dem Entbindungstermin am Ende des 3. Trimenon wird eine dopplersonographische Kontrolle des Ductus arteriosus bereits bei Einzeldosen empfohlen.
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Ibuprofen (1. und 2. Trimenon), Paracetamol (gesamte Schwangerschaft).
Es liegen keine dokumentierten Erfahrungen beim Menschen in der Stillzeit vor.
HWZ: 20 – 26 h; Proteinbindung: ca. 92%; molare Masse: 359 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: ca. 100%.
Im Tierversuch (Ratten) wurde der Übergang von Etoricoxib in die Muttermilich nachgewiesen. Bei den Jungtieren wurde eine Verringerung des Körpergewichts nach Exposition festgestellt.
Es liegen keine Daten zur Anwendung in der Stillzeit vor.
Etoricoxib ist aufgrund der mangelnden Erfahrung in der Stillzeit zu meiden. Ibuprofen ist aufgrund des höheren Erfahrungsumfanges zu bevorzugen.
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