Gefördert durch

Carvedilol

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Carvedilol ist ein lipophiler nichtselektiver β-Rezeptorenblocker mit vasodilatierenden Eigenschaften. Die Vasodilatation erfolgt primär aufgrund einer selektiven α1-Rezeptorenblockade. Carvedilol besitzt keine intrinsische sympathikomimetische Aktivität und wirkt membranstabilisierend.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Essentielle Hypertonie, chronisch stabile Angina pectoris, Zusatzbehandlung bei mäßiger bis schwerer stabiler Herzinsuffizienz.

  • Produktnamen

    Dilatrend®, Querto® und Generika

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING

1. Trimenon

Betablocker gehören zu den häufig verordneten Arzneimitteln in der Schwangerschaft, deren Anwendung in einer Vielzahl von Studien ausgewertet wurde. Ein teratogenes Risiko wurde bisher nicht beschrieben und ist auch bei dem kaum untersuchten Carvedilol nicht beobachtet worden.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Eine Assoziation zwischen Betablockern in der Schwangerschaft und einem verringerten Geburtsgewicht wurde in mehreren Studien beschrieben. Als Ursache werden u.a. eine Tonuserhöhung des Uterus mit nachfolgender Perfusionsminderung sowie die blutzuckersenkende Wirkung der Betablocker erörtert. Alternativ muss auch ein direkter Effekt der arteriellen Hypertonie als Grund für ein vermindertes intrauterines Wachstum bedacht werden.

Eine neonatale β-Rezeptorenblockade infolge mütterlicher Therapie ist theoretisch bei jedem Betablocker möglich und kann sich in Hypoglykämie, Bradykardie und selten in einer Hypotonie äußern. Ein Absetzen der Medikation 24–48 Stunden vor der Entbindung wird deshalb von manchen Autoren erörtert. Dieses Vorgehen ist kaum zu rechtfertigen. Die meist nur milden Symptome einer β-Rezeptorenblockade bessern sich beim Neugeborenen innerhalb von 48 Stunden folgenlos. Dennoch sollten sich Geburtshelfer und Pädiater über die mütterliche Medikation informieren.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Besser erprobte Arzneimittel bzw. Antihypertensiva sollten möglichst bevorzugt eingesetzt werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Eine weiterführende Ultraschalldiagnostik kann nach Exposition im 1. Trimenon angeboten werden. Wachstumskontrolle beim Feten bei langdauernder Therapie, Information über medikamentöse Therapie an die Geburtshelfer. Bei Therapie bis zur Geburt Ausschluss von Bradykardie, Hypoglykämie und (insbesondere bei Frühgeborenen) Atemstörungen.

Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.

Besser geeignete Alternativen

Metoprolol oder Alpha-Methyldopa (als Antihypertensivum)

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 6 – 10 h; Proteinbindung: > 98%; molare Masse: 406 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: > 25%.

Klinik

Zum Übergang von Carvedilol in die Muttermilch liegen keine Daten vor, allerdings lässt die hohe Proteinbindung einen nur geringen Transfer annehmen. Auch liegen keine klinschen Erfahrungsberichte zu Carvedilol in der Stillzeit vor.

Empfehlung

Metoprolol oder Propranolol sollten als Betablocker der Wahl in der Stillzeit bevorzugt werden.


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