Atorvastatin ist ein Inhibitor des Enzyms 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A (HMG-CoA)-Reduktase. Durch die kompetitive Hemmung der Cholesterinbiosynthese wirkt es lipidsenkend und wird bei Störungen des Fettstoffwechsels eingesetzt. Atorvastatin gehört zu den lipophilen Statinen und ist plazentagängig.
Hypercholesterinämie, kardiovaskuläre Prävention.
Sortis® und andere.
Erfahrungsumfang: HOCH
Unter maternaler Atorvastatin-Einnahme wurden etwa 1000 Schwangerschaftsverläufe in Studien analysiert, für die Gesamtgruppe der Statine sind es etwa 3000 Schwangerschaften.
Das Fehlbildungsrisiko wurde in mehreren Studien, darunter vier prospektive Kohortenstudien und sechs Register- und Verschreibungsstudien, untersucht. Die Studienergebnisse sprechen insgesamt gegen ein substantiell erhöhtes Fehlbildungsrisiko. In den meisten Studien fehlen allerdings gezielte Subgruppenauswertungen zu den einzelnen Statin-Wirkstoffen. Eine auf Registerdaten basierende Studie untersuchte spezifisch das Risiko für angeborene Herzfehler und beschrieb ein geringfügig erhöhtes Risiko für kardiale Septumdefekte. Einige Auswertungen fanden zudem ein gering erhöhtes Fehlgeburtsrisiko nach Einnahme von Statinen im 1. Trimenon. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Statineinnahme ist allerdings nicht gesichert, da auch weitere Faktoren, wie z.B. mütterliche Grunderkrankung, Schwere der Symptomatik oder Begleitmedikation, einen Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf haben können.
Zur Anwendung von Statinen im 2./3. Trimenon gibt es weit weniger Erfahrungen, da Statine in der Regel nach Bekanntwerden der Schwangerschaft abgesetzt werden.
Die in einigen Studien beschriebenen Auffälligkeiten, wie ein niedrigeres Geburtsgewicht und eine höhere Frühgeburtenrate, könnten auch auf die mütterlichen Grunderkrankungen zurückzuführen sein.
Eine Atorvastatin-Behandlung sollte in der Schwangerschaft pausiert werden. Die Therapie während der Schwangerschaft ist besonderen Fällen vorbehalten, in denen eine Unterbrechung mit eindeutigen Risiken für die Schwangere verbunden ist.
Bei Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.
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Keine.
Es liegen keine Daten zum Übergang von Atorvastatin in die Muttermilch vor. Aufgrund theoretischer Überlegungen ist nur ein geringer Übergang zu erwarten. Die klinischen Erfahrungen beruhen auf wenigen Mutter-Kind-Paaren.
HWZ: 14 h; Proteinbindung: > 98%; molare Masse: 559 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 12 – 14%.
In einer Fallserie mit elf unter Statintherapie gestillten Kindern wurden keine Auffälligkeiten beschrieben.
Insbesondere Neugeborene und Frühgeborene sollten unter Statintherapie nicht gestillt werden. Ist allerdings nach kritischer Prüfung die mütterliche Therapie dringend indiziert, kann das Stillen erwogen werden. Pharmakokinetische Daten zur Stillzeit liegen jedoch nur zu Pravastatin und Rosuvastatin vor.
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