Antazida neutralisieren die Magensäure durch Bildung schwer löslicher Salze. Die meisten der verfügbaren Antazida sind Verbindungen mit Calcium-, Aluminium- oder Magnesiumionen. Insbesondere bei den aluminium- und magnesiumhaltigen Schichtgitter-Antazida, wie z.B. Magaldrat oder Hydrotalcit, ist die Resorption der Ionen nur sehr gering. Die gleichzeitige Einnahme von aluminiumhaltigen Antazida mit säurehaltigen Getränken kann die intestinale Aluminiumresorption erhöhen und sollte deshalb vermieden werden. Bei calciumhaltigen Antazida sollte man die übermäßige Aufnahme von Milch und Milchprodukten vermeiden, um eine Calciumüberladung zu verhindern.
Zu den aluminium- und magnesiumhaltigen Antazida mit Schichtgitterstruktur gehören u.a. Talcid®, Talidat®, Riopan®. Ein Beispiel für Calcium-/Magnesium-Carbonat Antazida ist Rennie® und zu den natriumalginathaltigen Antazida gehören Gaviscon® und weitere Präparate.
Zur symptomatischen Therapie von Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden.
Talcid®, Talidat®, Riopan®, Rennie®, Gaviscon® und andere
Antacida
Erfahrungsumfang: HOCH
Teratogene Effekte sind bei verbreiteter Anwendung von Antazida in der Schwangerschaft bisher nicht bekannt geworden und werden aufgrund der geringen Resorption auch nicht erwartet. Einige Fall-Kontroll-Studien zu säurebedingten Magenbeschwerden in der Schwangerschaft ergaben ebenfalls keinen Hinweis für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko durch die Anwendung von aluminium- und magnesiumhaltigen sowie calciumcarbonathaltigen Antazida. Auch für alginathaltige Antazida-Verbindungen zeigten sich in Wirksamkeitsstudien in der Schwangerschaft keine Signale für Teratogenität. Hochwertige Studien zur Sicherheit im 1. Trimenon liegen allerdings nicht vor.
Fetotoxische Effekte wurden bei der Einnahme von Antazida in üblicher Dosierung nicht berichtet. Systemische Wirkungen von Aluminium und Magnesium sind aufgrund der geringen Resorption bei indikationsgerechter Anwendung aus den Antazida unwahrscheinlich. Dies untermauert auch eine aktuelle Studie, bei der nach Einmalgabe von Magaldrat bei gesunden Frauen keine Resorption von Aluminium nachgewiesen werden konnte. Die exzessive Einnahme von Calciumcarbonat-Antazida in der Schwangerschaft ist mit dem Milch-Alkali-Syndrom, einer Calciumstoffwechselstörung mit maternaler Hyperkalzämie assoziiert. Um eine vermehrte Aufnahme von Calcium- aber auch Aluminiumionen zu vermeiden, sollten die maximalen Einnahmezeiten und Dosierungen der Antazida beachtet werden.
Antazida können in der Schwangerschaft kurzzeitig in üblicher Dosierung zur symptomatischen Behandlung des Refluxes und säurebedingter Magenbeschwerden eingesetzt werden.
Keine.
Je nach Indikation und Therapiedauer können auch Protonenpumpeninhibitoren wie Omeprazol oder Pantoprazol in der Schwangerschaft verwendet werden.
Systematische Untersuchungen zur Anwendung von Antazida in der Stillzeit liegen nicht vor.
Die Resorption von Aluminium- und Magnesiumionen erfolgt allenfalls in geringen Mengen. Bei Calciumcarbonat liegt der resorbierte Anteil der Calciumionen mit 10 – 35% höher. Der Alginat-Anteil in Kombinationspräparaten wird nicht resorbiert.
Über Symptome bei gestillten Säuglingen wurde bisher nicht berichtet und sie sind bei adäquater Anwendung aufgrund der geringen Resorption auch nicht zu erwarten.
Antazida dürfen indikationsgerecht in der Stillzeit verwendet werden.
Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.
Daher bitten wir Sie, wenn Sie diese Internetseite wegen einer konkreten Schwangerschaft lesen, uns Einzelheiten zu dieser Schwangerschaft einschließlich der verwendeten Medikamente mitzuteilen. Sie können dafür unseren Online-Fragebogen verwenden oder uns anrufen.
Auf diesem Wege können wir Sie auch individuell beraten, wenn Sie dies wünschen.
Hier finden Sie allgemeine Angaben zur Nutzung der Seite und zum Datenschutz.
Die Beratung ist kostenlos.