Calciumantagonisten (oder Calciumkanalblocker) binden an die Calciumkanäle (vom L-Typ) und blockieren den spannungsabhängigen Einstrom von Calcium in die Zelle. Amlodipin gehört wie Nifedipin zur Gruppe der Dihydropyridine.
essentielle Hypertonie
Norvasc® und Generika
Erfahrungsumfang: MITTEL
In einer multizentrischen Studie europäischer teratologischer Beratungszentren konnte bei 299 Schwangerschaften mit Exposition von Calciumantagonisten im 1. Trimenon - davon 38 Schwangerschaften mit Amlodipin - im Vergleich zu einer Kontrollgruppe kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nachgewiesen werden. Weitere Studien zu Calciumantagonisten allgemein (ohne Spezifizierung nach Einzelsubstanzen) fanden ebenfalls kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko, darunter eine prospektive Kohortenstudie der nordamerikanischen teratologischen Beratungszentren mit 78 therapierten Müttern und eine auf Verordnungsdaten beruhende Studie mit 40 im 1. Trimenon exponierten Kindern. Eine Fall-Kontrollstudie von 2013 zu Antihypertensiva fand ebenfalls keine Assoziation zwischen Calciumantagonisten und Fehlbildungen.
In einer großen Studie von 2015 mit 22.908 exponierten Schwangeren wurde untersucht, ob eine mütterliche Therapie mit Calciumantagonisten im letzten Schwangerschaftsmonat vermehrt zu neonatalen Krampfanfällen führt, da dies 2011 in einer Studie mit 721 exponierten Kindern ermittelt worden war. Die neuere Untersuchung fand kein erhöhtes Risiko. Dieselbe Autorengruppe hatte zuvor bei 1226 mit Calciumblockern therapierten Schwangeren die Häufigkeit von neonatalen Hämorrhagien analysiert. Auch hier fanden sich keine Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe. Ein Fallbericht beschreibt eine äußerst schmerzhafte Fettgewebsnekrose bei einem Neugeborenen, dessen Mutter während der ganzen Schwangerschaft mit Amlodipin wegen eines Bluthochdrucks behandelt worden war. Nach mehr als sechs Monaten kam es zu einer spontanen Rückbildung.
Falls besser untersuchte Antihypertensiva bzw. Calciumantagonisten nicht infrage kommen, ist die Weiterführung einer Therapie mit Amlodipin akzeptabel. Bei Neueinstellung eines Bluthochdrucks sollten besser untersuchte Antihypertensiva bevorzugt werden.
Nach Anwendung im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalluntersuchung angeboten werden.
Alpha-Methyldopa und Metoprolol als Antihypertensivum.
HWZ: 35-50 h; Proteinbindung: 98%; molare Masse: 409; relative Dosis: 4,2% bis 15,2%; orale Bioverfügbarkeit: 60-80%. Bei einem von Tag sieben bis 20 voll gestillten Frühgeborenen der 32. Woche konnte nach vier Tagen Stillen kein Amlodipin im Blut nachgewiesen werden. Die Mutter wurde mit Amlodipin und Labetalol therapiert.
Von 31 unter mütterlicher Amlodipin-Therapie gestillten Kinder zeigte keines Symptome. Dies traf auch auf das Kind einer Mutter zu, das unter täglich 5 mg bis zum 3. Lebensmonat voll gestillt wurde.
Calciumantagonisten wie Nifedipin oder Nitrendipin oder andere Antihypertensiva wie Metoprolol sollten bevorzugt eingesetzt werden.
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