Kopfläuse sind stationäre Ektoparasiten des Menschen. Die Kopflaus (Pediculus humanus capitis) ist ein flügelloses, ausgewachsen etwa 2–3 mm großes Insekt. Befruchtete Weibchen legen täglich bis zu 10 Eier, sogenannte Nissen, die an die Haare in unmittelbarer Nähe zur Kopfhaut geklebt werden. Nach 7-10 Tagen schlüpfen aus den Eiern Larven, die sich mehrmals häuten und nach weiteren 10 Tagen geschlechtsreif sind. Ein Generationszyklus dauert in der Regel drei Wochen. Die Kopflaus ernährt sich von menschlichem Blut, das sie mit ihrem Stechrüssel aus der befallenen Kopfhaut saugt. Durch den Speichel der Laus kommt es zu einer lokalen Immunreaktion, die zu einem heftigen Juckreiz führt. Kopfläuse gelten nicht als Überträger von Infektionen und sind weltweit verbreitet. Familienangehörige und enge Kontaktpersonen sollten auf einen möglichen Läusebefall untersucht werden. Ob sie auch prophylaktisch mitbehandelt werden sollen, wird kontrovers diskutiert.
Die Daten zur klinischen Wirksamkeit von Pedikuloziden sind sehr heterogen. Der Erfahrungsumfang in der Schwangerschaft ist bei allen Substanzen begrenzt. Allerdings ist bei den meisten Mitteln nicht mit einer nennenswerten Resorption zu rechnen und es gibt bisher auch keinen Verdacht auf ein teratogenes Risiko bei lokaler Anwendung. Grundsätzlich sollten die angegebenen Hinweise in den Gebrauchsinformationen zu nötiger Menge und Einwirkzeit unbedingt eingehalten werden. Die Behandlung sollte nach acht bis zehn Tagen wiederholt werden, um auch neu ausgeschlüpfte Läuse effektiv zu behandeln. Zusätzlich zur lokalen medikamentösen Therapie wird die mechanische Entfernung der Nissen empfohlen. Hierzu wird das nasse Haar regelmässig mit einem speziellen Nissenkamm behandelt. Um die Kämmbarkeit zu erleichtern, wird die vorherige Anwendung einer Haarspülung empfohlen.
Zur lokalen Therapie bei Kopflausbefall sind unterschiedliche Wirkstoffe erhältlich. Physikalisch wirkende Pedikulozide enthalten Dimeticon, welches nicht nennenswert resorbiert wird. Ebenfalls unbedenklich, aber in der Wirksamkeit umstritten, sind Zubereitungen mit Kokosöl. Das natürliche Extrakt aus Chrysanthemen, Pyrethrumextrakt, und einer seiner synthetischen Vertreter, Permethrin, wirken neurotoxisch auf die Insekten. Auf Grund zunehmender Resistenzen und dem Risiko von Nebenwirkungen hat diese Gruppe in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Lindanhaltige Zubereitungen, die ebenfalls neurotoxisch wirken, sind in Deutschland vom Markt genommen worden und sollten auch in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
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