Gefördert durch

Urapidil

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Urapidil ist ein postsynaptischer Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonist und führt durch eine Verminderung des peripheren Widerstands zu einer Blutdrucksenkung. Neben diesen peripheren Angriffspunkten moduliert Urapidil die Aktivität der Kreislaufregulationszentren und senkt so schließlich den Sympathikotonus. Urapidil ist plazentagängig. Es ist ein Reserve-Antihypertensivum, das nur in einigen europäischen Ländern zur Verfügung steht.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    arterielle Hypertonie, hypertensive Notfälle.

  • Produktnamen

    Ebrantil® und andere.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING

1. Trimenon

Eine Risikobeurteilung ist aufgrund der geringen Erfahrungen nicht möglich. Hinweise auf ein teratogenes Risiko liegen trotz mehr als 30-jähriger Markterfahrung bisher nicht vor. Tierstudien zeigten keine Teratogenität.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Die Erfahrungen beruhen auf mehreren kleineren Studien, in denen Urapidil intravenös bei schwerer Hypertonie oder Präeklampsie appliziert wurde, teilweise auch im Vergleich zu anderen Antihypertensiva wie Dihydralazin oder Nicardipin. Bei den insgesamt circa 180 Schwangerschaften zeigte sich Urapidil für Mutter und Kind als wirksam und gut verträglich. Ein Fallbericht von 2009 beschreibt eine vorübergehende Atemstörung bei einem Neugeborenen, dessen Mutter mit Urapidil therapiert worden war.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Urapidil kann bei schwerer Schwangerschaftshypertonie und Präeklampsie eingesetzt werden. Die AWMF-Leitlinie von 2019 zu hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen schlägt neben oralem Nifedipin unter anderem auch Urapidil i.v. zur Akuttherapie vor.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Nach Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalluntersuchung angeboten werden.

Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.

Besser geeignete Alternativen

siehe arterielle Hypertonie

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 2,7 h (i.v.) – 5 h; Proteinbindung: 80%; molare Masse: 387 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 78%.

Klinik

Es liegen keine publizierten Erfahrungen zur Stillzeit vor.

Empfehlung

Kein Abstillen bei vorgeburtlich begonnener Akuttherapie erforderlich. Bei längerfristiger Behandlung einer arteriellen Hypertonie oder Neueinstellung sollten besser untersuchte Mittel bevorzugt werden, z.B. Calciumantagonisten wie Nifedipin oder Amlodipin oder Betarezeptorenblocker wie Metoprolol.


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Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.

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