Stark antipsychotisch wirksames, konventionelles Antipsychotikum aus der Gruppe der Diphenylbutylpiperidine. Pimozid weist ein hohes Risiko für kardiale Nebenwirkungen bei geringer therapeutischer Breite auf, so dass es nur noch in Ausnahmefällen angewendet werden sollte.
Orap®
Erfahrungsumfang: GERING
Es wurden insgesamt etwa 30 Schwangerschaftsverläufe unter Pimozid wissenschaftlich dokumentiert, ohne dass sich Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko fanden. Tierexperimentell ergaben sich ebenfalls keine Hinweise auf Teratogenität. Für eine differenzierte Risikobewertung reichen die vorhandenen Daten jedoch nicht aus.
Bei Einnahme von Antipsychotika bis zur Entbindung ist das Risiko für Anpassungsstörungen bei den Neugeborenen erhöht. Anpassungsstörungen können innerhalb der ersten Stunden oder Tage nach der Entbindung auftreten und mit respiratorischen, neurologischen, gastrointestinalen und kardiovaskulären Symptomen einhergehen, die vorübergehend einer ärztlichen Beobachtung oder Behandlung bedürfen.
Bei einer medikamentösen Neueinstellung sollten besser erprobte Antipsychotika vorgezogen werden.
Die Schwangerschaft sollte sorgfältig gynäkologisch überwacht und engmaschig psychiatrisch begleitet werden, um Krisen bei der Mutter und Entwicklungskomplikationen beim Feten (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) rechtzeitig begegnen zu können. Bei Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. In den ersten Lebenstagen ist beim Neugeborenen auf etwaige Anpassungsstörungen zu achten. Die Entbindung sollte daher in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen. Da das Wochenbett eine besonders vulnerable Phase für Rezidive darstellt, sollten mit der Mutter frühzeitig rückfallprophylaktische Strategien geplant werden. Diese betreffen v.a. Reizabschirmung und die Vermeidung von Schlafmangel, ggf. auch eine Dosisanpassung der antipsychotischen Medikation (siehe Psychosen bzw. Bipolare affektive Störung).
Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, um individuell das Risiko abzuschätzen und das weitere Vorgehen zu besprechen! Eine individuelle Beratung können Sie über den Online-Fragebogen anfordern. Sie können uns aber auch anrufen. Hier finden Sie Angaben zum Datenschutz. Die Beratung ist für Sie kostenlos.
Haloperidol, wenn die Behandlung mit einem klassischen Antipsychotikum notwendig ist. Sollte eine Behandlung mit atypischen Antipsychotika möglich sein: Quetiapin, oder auch Risperidon oder Aripiprazol.
Es liegen keine publizierten Erfahrungen vor.
Pimozid wird in die Milch ausgeschieden und kann dort höhere Konzentrationen als im Plasma erreichen. Die Pharmakokinetik unterliegt beträchtlichen interindividuellen Schwankungen. HWZ: 55 – 120 h; molare Masse: 462 g/mol;
Keine Daten. Aufgrund des Nebenwirkungsprofils ist vor allem an extrapyramidalmotorische Symptome und Sedierung zu denken.
Das Stillen ist bei mütterlicher Pimozid-Einnahme eher kritisch zu beurteilen, da bei insgesamt sehr ungünstigem Nebenwirkungsprofil und langer Halbwertszeit weder klinische Erfahrungen noch Daten zur Aufnahme und Metabolisierung durch das Stillkind vorliegen.
Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.
Daher bitten wir Sie, wenn Sie diese Internetseite wegen einer konkreten Schwangerschaft lesen, uns Einzelheiten zu dieser Schwangerschaft einschließlich der verwendeten Medikamente mitzuteilen. Sie können dafür unseren Online-Fragebogen verwenden oder uns anrufen.
Auf diesem Wege können wir Sie auch individuell beraten, wenn Sie dies wünschen.
Hier finden Sie allgemeine Angaben zur Nutzung der Seite und zum Datenschutz.
Die Beratung ist kostenlos.