Moclobemid blockiert reversibel und selektiv das Enzym Monoaminoxidase-A (MAO-A), das v.a. am Abbau von Noradrenalin und Serotonin beteiligt ist. Monoaminoxidasen findet sich u.a. auch in der Plazenta. Es besteht ein vergleichsweise hohes Interaktionspotenzial mit anderen Arzneimitteln.
Depressive Erkrankungen, soziale Phobie (im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzepts).
Aurorix® und andere.
Erfahrungsumfang: GERING
Insgesamt wurden mehr als 60 Schwangerschaftsverläufe mit maternaler Moclobemid-Einnahme im 1. Trimenon dokumentiert. Systematische und methodisch hochwertige Untersuchungen sind jedoch noch nicht verfügbar. Ein Fallbericht und eine Fallsammlung dokumentieren fünf Schwangerschaftsverläufe mit gesunden Kindern nach mütterlicher Moclobemid-Einnahme in der gesamten Schwangerschaft. In einer englischen Kohortenstudie wurden 16 Schwangerschaftsverläufe mit lebendgeborenen Kindern nach mütterlicher Moclobemid-Einnahme im 1. Trimenon dokumentiert, von denen eines eine Gaumenspalte aufwies, die anderen waren gesund. In einer schwedischen Registerstudie wurden 47 exponierte Schwangerschaftsverläufe dokumentiert, die Auswertung erfolgte jedoch nur in der Gesamtgruppe der Antidepressiva. Zusammenfassend fanden sich bisher keine Hinweise auf Teratogenität, auch nicht in tierexperimentellen Studien. Für eine differenzierte Risikobewertung reichen die bisherigen Daten jedoch nicht aus.
Bei Einnahme von Antidepressiva bis zur Entbindung ist das Risiko für Anpassungsstörungen bei den Neugeborenen erhöht. Neonatale Anpassungsstörungen können innerhalb der ersten Stunden oder Tage nach der Entbindung auftreten und mit respiratorischen, neurologischen, gastrointestinalen und kardiovaskulären Symptomen einhergehen, die vorübergehend einer ärztlichen Beobachtung oder Behandlung bedürfen. Zu den Symptomen zählen Tachypnoe, Trinkschwäche, Tremor, Unruhe, Hypoglykämie, muskuläre Hypotonie und Störungen der Temperaturregulation. Nach antidepressiver Monotherapie treten etwa bei einem Drittel der Neugeborenen vorübergehend eines oder mehrere Symptome einer Anpassungsstörung auf.
Bei einer medikamentösen Neueinstellung und vor einer geplanten Schwangerschaft sollten besser untersuchte Antidepressiva bevorzugt werden. Wenn die Behandlung bzw. Weiterbehandlung mit Moclobemid verglichen mit anderen Antidepressiva im individuellen Fall eindeutig therapeutische Vorteile bietet, ist die Einnahme auch in der Schwangerschaft akzeptabel.
Die Schwangerschaft sollte sorgfältig gynäkologisch überwacht und engmaschig psychiatrisch begleitet werden, um Krisen bei der Mutter und Entwicklungskomplikationen beim Feten (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) rechtzeitig begegnen zu können. Bei Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. In den ersten Lebenstagen ist beim Neugeborenen auf etwaige Anpassungsstörungen zu achten. Die Entbindung sollte daher in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen.
Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.
Sertralin oder Citalopram bzw. Escitalopram.
Es liegen publizierte Erfahrungen zu 13 Mutter-Kind-Paaren vor.
HWZ: 1 – 4 h, maximale Plasmakonzentration ca. 1 h nach Einnahme; Proteinbindung: 50%; molare Masse: 269 g/mol; relative Dosis: 2% – 6,2%; M/P-Quotient: 0,39 – 1,21; orale Bioverfügbarkeit: etwa 80%.
Bisher wurden keine Auffälligkeiten bei gestillten Kindern beobachtet. Zwei der beobachteten Kinder wurden länger als ein Jahr gestillt.
Unter Monotherapie ist Stillen bei guter Beobachtung des Kindes unter Vorbehalt akzeptabel. Treten anders nicht erklärbare Symptome wie Sedierung, Trinkschwäche oder Unruhe neu auf, sollten ein Kinderarzt und unsere Einrichtung kontaktiert werden.
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