Ethambutol
Ethambutol ist ein Antibiotikum, das bakteriostatisch auf proliferierende Mykobakterien wirkt. Es sollte nur in Kombinationen mit anderen Tuberkulostatika angewendet werden. Ethambutol kann oral oder intravenös appliziert werden. Ethambutol ist plazentagängig. Bekannt sind neurotoxische Nebenwirkungen, die unter anderem zu einer Optikusneuritis führen können.
- Indikation (Anwendungsgebiet)
- Produktnamen
EMB-Fatol®, Myambutol®
- Synonyme
EMB
Erfahrungen in der Schwangerschaft
Erfahrungsumfang: HOCH
1. Trimenon
Diverse Studien mit insgesamt über 600 ausgewerteten Schwangerschaften, mehr als 300 davon im 1. Trimenon exponiert, konnten kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach der Anwendung von Ethambutol nachweisen. Insbesondere wurden keine Auffälligkeiten der Sehnerven oder sonstige neurotoxische Symptome beschrieben.
2.-3. Trimenon / Perinatal
Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko.
Empfehlungen zur Schwangerschaft
Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie
Ethambutol gehört zu den Standardmitteln zur Behandlung einer Tuberkulose in der Schwangerschaft.
Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft
keine.
Besser geeignete Alternativen
keine.
Stillzeit
Pharmakokinetik
HWZ: 3 h; Proteinbindung: 4,8 – 39%, konzentrationsabhängig; molare Masse: 204 g/mol; relative Dosis 1,5%; M/P-Quotient: 1,0; orale Bioverfügbarkeit: 80%.
Klinik
Bisherige Berichte sprechen gegen ein Risiko für den gestillten Säugling. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen.
Empfehlung
Ethambutol gehört zu den Tuberkulostatika der Wahl in der Stillzeit.
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