Gefördert durch

Carbidopa

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Carbidopa hemmt das Enzym Dopa-Decarboxylase, das die Umwandlung von Levodopa zu Dopamin katalysiert. Es wird nur in Kombination mit Levodopa eingesetzt. Da Carbidopa die Blut-Hirn-Schranke praktisch nicht überwindet, wird die Umwandlung von Levodopa zu Dopamin nur außerhalb des zentralen Nervensystems gehemmt, während im Gehirn wirksame Konzentrationen von Dopamin synthetisiert werden. Carbidopa scheint die Plazenta im 1. Trimenon nur in geringem Ausmaß zu passieren.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Parkinson-Syndrome und andere neurologische Erkrankungen, die eine Behandlung mit Levodopa erfordern.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING

1. Trimenon

Bisher wurden knapp 40 Schwangerschaftsverläufe unter Behandlung mit Carbidopa (in Kombination mit Levodopa) dokumentiert. Die Daten stammen aus Fallserien und Fallberichten, systematische Studien fehlen. Insgesamt finden sich keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko, für eine differenzierte Risikobewertung reichen die vorliegenden Daten jedoch nicht aus. Tierexperimentell ergaben sich unter Monotherapie mit Carbidopa keine Hinweise auf teratogene Effekte.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Zum Einsatz von Carbidopa im 2. und 3. Trimenon sind in der wissenschaftlichen Literatur etwa 30 Schwangerschaftsverläufe dokumentiert. Spezifische fetotoxische Wirkungen beim Menschen sind nicht bekannt.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Carbidopa ist als Decarboxylase-Hemmstoff bei Kinderwunsch und während der Schwangerschaft akzeptabel, wenn eine Therapie mit Levodopa indiziert ist.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Bei Exposition im 1. Trimenon mit Levodopa in Kombination mit Carbidopa sollte eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.

Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.

Besser geeignete Alternativen

Keine.

Stillzeit

Zu drei Mutter-Kind-Paaren liegen publizierte Erfahrungen vor, die allerdings ausschließlich klinische Beobachtungen enthalten, jedoch keine pharmakokinetischen Untersuchungen zu Carbidopa. Die hemmende Wirkung von Levodopa auf die Prolaktinausschüttung (und damit ggf. auf die Milchmenge) wird durch die Kombination mit Carbidopa verstärkt.

Pharmakokinetik

HWZ: 7 – 12 h; Proteinbindung: 36%; molare Masse: 226 g/mol; relative Dosis und M/P-Quotient sind für Carbidopa nicht bekannt, für Levodopa siehe dort; orale Bioverfügbarkeit: 58 – 71%.

Klinik

Zwei unter Levodopa in Kombination mit Carbidopa gestillte Kinder waren unauffällig. Bei einem dritten, drei Monate lang gestillten Kind wurden im Alter von 10 Monaten Gedeihstörungen festgestellt, die allerdings auch bei einem älteren Geschwisterkind, bei dem die Mutter keine dopaminerge Medikation eingenommen hatte, beobachtet worden waren. Ein kausaler Zusammenhang ist dennoch nicht völlig auszuschließen.

Empfehlung

Unter einer moderat dosierten Kombinationstherapie mit Levodopa und Carbidopa ist Stillen bei guter Beobachtung des Kindes unter Vorbehalt akzeptabel. Eine kontinuierliche Überwachung der Gewichtszunahme beim Kind muss gewährleistet sein.


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