Articain ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamidtyp, das die Reizleitung an den Nervenfasern durch die Blockade spannungsabhängiger Natriumkanäle hemmt. Zur Wirkungsverlängerung kann Epinephrin (Adrenalin) als gefäßverengendes Mittel zugesetzt werden. Aufgrund der guten Knochengängigkeit wird Articain häufig in der Zahnheilkunde eingesetzt. Articain passiert zu einem geringeren Ausmaß als andere Lokalanästhetika die Plazentaschranke. Im Serum von Neugeborenen wird ca. ein Drittel der mütterlichen Konzentration erreicht.
Lokale und regionale Nervenblockade. Kombination mit Epinephrin: Infiltrations- und Leitungsanästhesie in der Zahnheilkunde.
Ubistesin®, Ultracain® und Generika
Erfahrungsumfang: HOCH (für Lokalanästhetika allgemein)
Es existieren keine systematischen Untersuchungen zur Anwendung von Articain in der Frühschwangerschaft. Hinweise auf eine Erhöhung des Fehlbildungsrisikos liegen jedoch nicht vor.
Mehrere Untersuchungen mit über 600 Schwangeren zeigten, dass durch Zahnbehandlungen im 2. und 3. Trimenon keine negativen Auswirkungen auf das Kind zu erwarten sind - im Gegenteil: die prophylaktische und wenn indiziert therapeutische Zahnbehandlung wird in der Schwangerschaft empfohlen. Die Erfahrungen in der Geburtshilfe sind geringer, aber überwiegend unproblematisch für Mutter und Kind.
Articain kann indikationsgerecht, auch mit Zusatz von Epinephrin, in der Schwangerschaft angewendet werden.
keine.
in der Geburtshilfe: z.B. Bupivacain, Ropivaicain. In der Zahnheilkunde: keine.
HWZ: 25 min bei intraoraler Applikation, 40 min bei i.m.-Injektion; Proteinbindung: 95%; molare Masse: 284 g/mol.
Es liegen keine systematischen Untersuchungen zur Anwendung von Articain in der Stillzeit vor. Aufgrund der pharmakokinetischen Daten ist jedoch nicht mit einer nennenswerten oralen Aufnahme durch den Säugling zu rechnen.
Articain, auch in Kombination mit Epinephrin, kann in der Stillzeit indikationsgerecht angewendet werden.
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