Unser Internetportal embryotox.de informiert verlässlich zur Sicherheit von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit. Dieses Forschungsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung und Funktion von embryotox.de in der Versorgungspraxis zu untersuchen. Zu diesem Zweck wollen wir mit unseren Nutzerinnen und Nutzern in einen Dialog treten und mit verschiedenen Nutzergruppen z.B. Fokusgruppendiskussionen durchführen. Auch werden zeitweise Kurzfragebögen auf den Arzneimittelinformationsseiten platziert und im Verlauf wird ein längerer Online-Fragebogen zur Rolle von embryotox.de in der partizipativen Entscheidungsfindung konzipiert.
Das Forschungsprojekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Durchgeführt wird es vom Pharmakovigilanz‐ und Beratungszentrum (PVZ) für Embryonaltoxikologie, unter Beratung des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB). Übergeordnetes Ziel ist die Konzeptionierung einer bedarfsgerechten und praxisnahen Online-Informationsvermittlung auf embryotox.de, um die Entscheidungsfindung hinsichtlich einer rationalen und möglichst risikoarmen Arzneimitteltherapie in Schwangerschaft und Stillzeit optimal zu unterstützen.
Projektzeitraum: 2021 – 2024
Die am Pharmakovigilanz‐ und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie (PVZ) durchgeführte Beobachtungsstudie soll zur Risikoeinschätzung der Impfung in allen drei Trimestern der Schwangerschaft beitragen. Um mögliche Auswirkungen der Immunisierung gegen SARS-CoV-2 für das ungeborene Kind beurteilen zu können, werden Schwangerschaftsverlauf und Befinden des Neugeborenen nach Impfung der Schwangeren systematisch erfasst und ausgewertet. Diese vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte prospektive Beobachtungsstudie wird durch das PVZ Embryonaltoxikologie in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut durchgeführt.
In die Studienkohorte wurden Schwangere eingeschlossen, die während oder kurz vor der Schwangerschaft mit einem entsprechenden SARS-CoV-2-Impfstoff geimpft wurden und mit dem PVZ Embryonaltoxikologie Kontakt aufnahmen. Häufigkeiten von unerwünschten Ereignissen werden entsprechend definierter Haupt- und Nebenfragestellungen zwischen geimpfter Studienkohorte und einer nicht-geimpften Vergleichskohorte gegenübergestellt.
In dieser Surveillance-Studie werden möglichst viele Schwangerschaftsverläufe nach Exposition mit SARS-CoV-2-Impfstoffen mit angemessenen medizinstatistischen und für Beobachtungsdaten optimierten Methoden ausgewertet, um das Sicherheitsprofil in Hinblick auf das ungeborene Kind zu untersuchen und mögliche Risiken zu identifizieren.
Projektzeitraum: 2021 – 2024
Die Rekrutierung der Teilnehmerinnen wurde am 31.03.2023 beendet.
Die Studienregistrierung im DRKS liegt vor. Für weitere Informationen klicken Sie hier.
Durch das BALU-Projekt wurde der Beobachtungszeitraum nach mütterlicher Arzneitherapie in der Schwangerschaft mit Projektbeginn 2019 auf zwei Jahre erweitert. Ab Dezember 2022 wird der Beobachtungszeitraum jedoch nur noch ein Jahr umfassen.
Bisher bitten wir nach einer Beratungsanfrage während der Schwangerschaft in ausgewählten Fällen um die Erlaubnis, den weiteren Verlauf und Ausgang der Schwangerschaft erfahren zu dürfen. Dafür wird acht Wochen nach dem errechneten Geburtstermin ein Fragebogen verschickt.
Da jedoch einige Fehlbildungen erst später diagnostiziert werden und die Datenlage zu möglichen Langzeitfolgen nach mütterlicher Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft begrenzt ist, haben wir zusätzliche Fragebögen entwickelt. Inhaltlich orientiert sich BALU an den Vorsorgeuntersuchungen U5 und U6 (zuvor auch U7) und somit an den Eintragungen im Kinderuntersuchungsheft. Ein webbasierter Fragebogen ermöglicht die einfache, mobile und sichere Teilnahme zu den entsprechenden Zeitpunkten.
Die Ziele dieses Projekts sind eine vollständigere Erfassung von Fehlbildungen, eine bessere Einschätzung des Schweregrads von Fehlbildungen im Verlauf und die Erhebung von biometrischen Kindsdaten bis zum 2. Lebensjahr.
Das BALU-Projekt dient der Präzisierung der Arzneimitteltherapiesicherheit in der Schwangerschaft und richtet sich an Eltern, die bereit sind, mit ihrem Kind an einer verlängerten Beobachtung teilzunehmen.
Ein positives Ethikvotum von der Ethikkommission der Charité liegt vor (EA2/179/18). Die Finanzierung erfolgt über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) – mit einer Projektdauer bis zum 30.06.2024. Nähere Informationen für interessierte Eltern und zum Datenschutz sowie die Einverständniserklärung finden Sie hier. Fragen zum Projekt richten Sie bitte an balu-embryotox@charite.de
Das Internetportal embryotox.de wurde 2008 als digitale Gesundheitsinformation initiiert und hat sich seitdem in der Versorgungspraxis etabliert. Es informiert auf der Basis wissenschaftlicher Evidenz zur Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in Schwangerschaft und Stillzeit. Im Jahr 2021 z. B. wurden die bereitgestellten Arzneimittelinformationen deutlich mehr als 3 Millionen Mal über das Internetportal aufgerufen, sowohl durch medizinisches Fachpersonal als auch durch Laien.
Das durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, spezifische inhaltliche und methodische Optimierungen des Internetportals zu konzeptionieren und umzusetzen. Übergeordnetes Ziel ist ein bedarfsgerechter Wissenstransfer auf embryotox.de, der einen wichtigen Beitrag zur AMTS in Schwangerschaft und Stillzeit leistet. Durchgeführt wird das Projekt vom Pharmakovigilanz‐ und Beratungszentrum (PVZ) für Embryonaltoxikologie.
Projektzeitraum: 2023-2024
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlicht zu ausgewählten Arzneimitteln Informationsmaterialien zur Schwangerschaft. Das Pharmakovigilanzzentrum für Embryonaltoxikologie analysiert im Auftrag des BfArM, wie gut Ärztinnen/Ärzte und Patientinnen/Patienten mit diesen Informationsmedien versorgt werden und ob sie diese kennen und verstehen.
Erfolgt eine Beratung zu einem der thematisierten Arzneistoffe, wird anschließend ein kurzes Interview unter anderem zu Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf eine Schwangerschaft geführt und der Kenntnisstand zu den BfArM Materialen erfragt.
Das Projekt richtet sich mit unterschiedlichen Fragebögen sowohl an Ärztinnen und Ärzte als auch an Patientinnen und Patienten. Der neu entwickelte Erhebungsbogen wird getrennt von der Beratung von anderen Mitarbeitern abgefragt. Die Antworten werden anonymisiert gespeichert und ausgewertet.
Projektzeitraum: 2018 - 2021
Je nach Substanz kann eine Arzneimitteleinnahme während der Schwangerschaft zu schädigenden Effekten bei Embryo und Fetus führen. Das 1. Trimenon, in dem die Embryonalentwicklung stattfindet, ist besonders sensibel für solche Einflüsse. Negative Auswirkungen können angeborene Fehlbildungen aber auch eine erhöhte Rate an Fehlgeburten sein. Der Zeitpunkt und die Dauer der Arzneimittelexposition ist ein wesentlicher Faktor, welcher bei der Bewertung dieser Auswirkungen berücksichtigt werden muss. Dieses methodenorientierte DFG-geförderten Projekt wird gemeinsam von dem Institut für Statistik der Universität Ulm, des Fachbereichs II der Beuth Hochschule für Technik Berlin und dem Pharmakovigilanzzentrum für Embryonaltoxikologie durchgeführt.
Für Spontanaborte, bei denen eine Kausalität zu einer Medikamenteneinnahme besteht, muss eine Zeitabhängigkeit angenommen werden. Ebenfalls besteht ein Zusammenhang zwischen Zeitpunkt einer Medikamentenexposition während der Embryonalentwicklung und dem Auftreten von spezifischen Fehlbildungen. Eine Schlüsselrolle bei der Ereigniszeitanalyse im Kontext pränataler Entwicklung stellt somit also das 'Gestationsalter' dar. Eine Schwangerschaft kann jedoch erst ab dem Zeitpunkt beobachtet werden, an dem sie wahrgenommen bzw. diagnostiziert wurde, d.h. die Daten sind linkstrunkiert (verzögerter Studieneintritt). Werden die Linkstrunkierung, die Dynamik der Medikation im Zeitverlauf und konkurrierende Risiken hinsichtlich des Schwangerschaftsausgangs methodisch unzureichend berücksichtigt, muss mit verzerrten Ergebnissen gerechnet werden. Statistische Methoden der Ereigniszeitanalyse haben sich sowohl theoretisch als auch praktisch bewährt und werden seit kurzem erfolgreich auf Schwangerschaftsdaten angewendet. Allerdings führt dieser Ansatz bei der praktischen Anwendung zu konkreten Fragen, die weitere Lösungen erfordern. Die Embryotox-Datenbank, in der Daten zum Schwangerschaftsbeginn, Medikation während der Schwangerschaft und Schwangerschaftsoutcome archiviert sind, ist Grundlage für dieses Projekt.
Projektzeitraum: 2016 - 2020
Nicht-steroidale antiinflammatorische Medikamente (NSAID) zählen zu den am meisten verwendeten Analgetika, die auch von Schwangeren verwendet werden. Ibuprofen gehört hier beispielsweise zu den Schmerzmedikamenten der Wahl im 1. und 2. Trimenon der Schwangerschaft. Im 3. Trimenon jedoch sollen NSAIDs aufgrund ihrer potentiell negativen Auswirkungen auf den Fetus nicht mehr angewendet werden und sind kontraindiziert. In einem vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geförderten Projekt untersuchen wir die Sicherheit dieser Substanzen in den verschiedenen Schwangerschaftstrimena.
Im Rahmen von verschiedenen prospektiven Beobachtungsstudien wird das Abort- und Fehlbildungsrisiko bei Einnahme von NSAIDs untersucht. Basis dieser Analysen sind die am Pharmakovigilanzzentrum für Embryonaltoxikologie strukturiert erfassten Datensätze.
2./3. Trimenon
Es ist bekannt, dass NSAIDs im 3. Trimenon zu fetotoxischen Effekten (Konstriktion des Ductus arteriosus Botalli, Nierenschädigung) führen können. Für den Zeitraum des 2. Trimenon fehlen hingegen systematische Daten zur Exposition mit NSAID uend deren Auswirkung auf den Feten. Auch hinsichtlich nephrotoxischer Folgen ist ein längerfristiger Einsatz von NSAID im 2. Trimenon unzureichend untersucht, weshalb es erforderlich ist, die Datenlage zur Sicherheit von NSAID insbesondere im 2. Trimenon zu verbessern. Ziel ist es, den Umfang eines etwaigen Risikos fetotoxischer Effekte im 2. Trimenon, den Beginn des sensiblen Zeitfensters, die kritische Behandlungsdauer sowie eine Wirkstoffspezifität abzuschätzen. Für diese Fragestellungen werden neben institutsinternen Datensätzen auch Daten und Fallberichte anderer Kooperationspartner aus dem Fachgebiet der Pränataldiagnostik und Pädiatrie sowie weiterer europäischer klinisch-teratologischer Zentren analysiert und bewertet.
Projektzeitraum: 2015 - 2019
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Die möglichen Konsequenzen einer Arzneimitteleinnahme während der Schwangerschaft sind mit einer großen Unsicherheit verbunden, zumal klinische Studien dazu in der Regel nicht vorliegen und präklinische Ergebnisse zur Teratogenität nicht unmittelbar auf den Menschen übertragbar sind. Das Pharmakovigilanzzentrum für Embryonaltoxikologie hat in den vergangenen Jahrzehnten einen sehr wichtigen Beitrag geleistet, über bekannte Arzneimittelrisiken in der Schwangerschaft bundesweit aufzuklären und mittels Beobachtungsstudien Signale zu generieren, Risiken zu spezifizieren und Sicherheit zu belegen. Bisher fehlt es jedoch an einer Struktur und standardisierten Methoden, mittels deutscher Routinedaten‐Analysen die dabei generierten Ergebnisse zu prüfen. Konsortialpartner für dieses Projekt sind das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen (BIPS) sowie das Wissenschaftliche Institut der Techniker Krankenkasse für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG). Dieses Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.
Ziele des Projektes sind (1) die Etablierung eines Forschungsverbunds zu Untersuchungen der Arzneimittelsicherheit in der Schwangerschaft basierend auf Routinedaten gesetzlicher Krankenversicherungen in Deutschland durch Zusammenführung klinischer und epidemiologischer Expertise sowie fundierter Erfahrung in der Nutzung von Routinedaten, sowie (2) die Durchführung erster Analysen, um die Effizienz der Prozesse und Methoden zu testen (z.B. zu Valproinsäure, RAAS-Inhibitoren und immunmodulierenden Substanzen). Damit werden die Grundlagen für eine dauerhafte Forschungskooperation geschaffen, die national und international einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Arzneimittelrisiken in der Schwangerschaft leisten kann und damit für das Individuum und die Gesellschaft von weitreichender Bedeutung ist.
Projektzeitraum: 2017 - 2020
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Circa 1-3% aller Schwangeren leiden an chronischem Bluthochdruck – die Tendenz ist steigend. Dennoch ist das Sicherheitsprofil der meisten Antihypertensiva nach wie vor unzureichend. In einem vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt untersuchen wir die Sicherheit bzw. das Risiko ausgewählter Bluthochdruckmittel in der Schwangerschaft.
In prospektiven Kohortenstudien wird das Fehlbildungs- und Fehlgeburtsrisiko nach antihypertensiver Behandlung analysiert. Basis dieser Beobachtungsstudien sind die am Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie strukturiert erfassten Datensätze, die Beratungs-assoziiert erhoben wurden.
2./3. Trimenon
Betablocker im 2. und/ oder 3. Trimenon können zu postnatalen Symptomen führen und haben evtl. Einfluß auf das Geburtsgewicht und Gestationsalter. In einer vergleichenden prospektiven Observationsstudie – basierend auf den Datensätzen des Pharmakovigilanzzentrum für Embryonaltoxikologie – werden Häufigkeit und Schweregrad dieser Auswirkungen untersucht.
Hemmstoffe des Angiotensin-konvertierenden Enzyms (ACEI) und Angiotensin-II-Rezeptor-1-Blocker (ARB) können im 2./3. Trimenon zu einer fetalen Nierenschädigung mit Oligo-, Anhydramnion und weiteren schweren Folgen für das Kind führen. Ziel ist es, den Beginn des sensiblen Zeitfensters, die kritische Behandlungsdauer sowie ggf. eine Wirkstoffspezifität und kritische Dosis abzuschätzen und die Charakteristika der Fetopathie differenzierter zu beschreiben. Für diese Fragestellungen werden neben institutsinternen Datensätzen auch Daten weiterer europäischer klinisch-teratologischer Zentren analysiert und bewertet.
Langzeitauswirkungen von ARBs und ACEIs in der Schwangerschaft auf die kindliche Nierenfunktion
und das Risiko für das Auftreten einer Hypertonie im Kindesalter
Da die oben beschriebenen schweren fetotoxischen Auswirkungen von ACEI und ARBs bekannt sind, soll untersucht werden, ob Mütter von Kindern mit Hypertonie und bestimmten Nierenerkrankungen häufiger ACEI oder ARBs in der Schwangerschaft eingenommen haben. Hierzu wurde eine Kooperation mit der kindernephrologischen Ambulanz der Charité (KfH Nierenzentrum) vereinbart.
Projektzeitraum: 2015 - 2018
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Die immunsuppressiv wirkendenden TNF-alpha Inhibitoren werden bei Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis eingesetzt und finden auch vermehrt bei Schwangeren Anwendung. Ein zunehmender plazentarer Übergang ab ca. 20 Schwangerschaftswochen ist bekannt. Nicht systematisch ist bisher jedoch untersucht, ob die beim Neugeborenen teilweise so erreichten therapeutischen Konzentrationen klinische Auswirkungen haben. Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Gesundheit teil finanziert.
Vom Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie beratene Schwangere mit TNF-alpha Inhibitor Therapie wurden nach der Geburt ihres Kindes gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, wenn ihr Kind das erste Lebensjahr erreicht habe. Untersucht wird, ob die exponierten Kinder ein höheres Infektionsrisiko haben, besondere Impfreaktionen zeigen oder anderweitig Auffälligkeiten in ihrer körperlichen Entwicklung aufweisen. Die exponierten Kinder werden hinsichtlich dieser Endpunkte mit nicht-exponierten Kindern verglichen.
Der Studienzeitraum begann bei Schwangerschaften, die 2009 im Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie erfasst wurden, und endete bei Kindern, die Ende 2016 ein Jahr alt geworden waren.
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