Xylometazolin, ein Imidazolderivat, ist ein alpha-adrenerg wirkendes Sympathomimetikum, das meistens lokal in der Form von Nasentropfen angewendet wird. Es wirkt vasokonstriktorisch und bewirkt so ein Abschwellen der Schleimhäute.
- Indikation (Anwendungsgebiet)
Zum Abschwellen der Nasenschleimhaut bei Schnupfen, Rhinitis vasomotorica und Rhinitis allergica.
- Produktnamen
Olynth®, Otriven® und Generika
Erfahrungen in der Schwangerschaft
Erfahrungsumfang: HOCH
1. Trimenon
Hinweise auf eine mögliche teratogene Wirkung haben sich bei weit verbreitetem Einsatz in der Schwangerschaft und in Studien mit insgesamt über 460 Schwangerschaften nicht ergeben. Diese sind aufgrund der bei normaler Anwendung allenfalls gering resorbierten Menge auch nicht zu erwarten. Diskussionen zu schädigenden Effekten durch eine vasokonstriktorische Wirkung sind nicht eindeutig belegt und werden teilweise von den Autoren selbst hinterfragt.
2.-3. Trimenon / Perinatal
Fetotoxische Effekte sind bei umfangreichem Einsatz in der Schwangerschaft bei normaler Dosierung nicht bekannt geworden. Bei wesentlich höherer Dosierung können systemische Wirkungen, wie z.B. eine Vasokonstriktion der Uterusgefäße und eine Minderperfusion der Plazenta mit Hypoxie und Bradykardie beim Feten, letztendlich nicht ausgeschlossen werden.
Empfehlungen zur Schwangerschaft
Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie
Eine indikationsgerechte, kurzzeitige Anwendung von Xylometazolin in therapeutischer Dosierung ist während der gesamten Schwangerschaft möglich. Dabei sollte die Anwendung nur über einige Tage erfolgen, um einer Gewöhnung und möglichen Schleimhautatrophie bei chronischer Anwendung vorzubeugen.
Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft
keine, bei chronischem Abusus jedoch unbedingt Versuch der Entwöhnung, ggf. mit (fach-)ärztlicher Unterstützung.
Besser geeignete Alternativen
keine, bei chronischem Abusus jedoch unbedingt Versuch der Entwöhnung, ggf. mit (fach-)ärztlicher Unterstützung.
Stillzeit
Pharmakokinetik
Molare Masse: 244 g/mol.
Klinik
Bei umfangreicher Anwendung in der Stillzeit wurden keine Symptome bei gestillten Säuglingen berichtet. Daten zum Übergang in die Muttermilch liegen nicht vor, jedoch wird aufgrund der lokalen Anwendung und der geringen resorbierten Menge allenfalls mit einem geringen Übergang in die Muttermilch gerechnet.
Empfehlung
Xylometazolin kann bei entsprechender Indikation in üblicher Dosierung auch in der Stillzeit kurzzeitig angewendet werden.
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