Ursodeoxycholsäure ist eine natürliche Gallensäure, die auch synthetisch hergestellt werden kann. Obwohl der genaue Wirkmechanismus unbekannt ist, werden Ursodeoxycholsäure zum einem eine choleretische, zum anderen eine immunmodulatorische Wirkung auf das Gallenwegsepithel zugeschrieben. Nach der Resorption wird die Ursodeoxycholsäure in der Leber fast vollständig mit den Aminosäuren Glycin und Taurin konjugiert und anschließend im enterohepatischen Kreislauf über die Galle ausgeschieden. Von Ursodeoxycholsäure erscheinen nur geringe Mengen im Blutkreislauf und sind dort überwiegend an Albumin gebunden. Es wird daher angenommen, dass kein wesentlicher transplazentarer Übergang erfolgt.
Kleine Cholesterin-Gallensteine, Gallenrefluxgastritis, primäre biliäre Zirrhose.
UDC®, Ursochol®, Ursofalk® und Generika
Ursodesoxycholsäure, UDCA, Ursodilol.
Erfahrungsumfang: GERING
Studien zur Anwendung im 1. Trimenon liegen nicht vor. Über embryotoxische Schäden durch Gallensäurebehandlung wurde bisher nicht berichtet. Nach erster Durchsicht institutseigener Daten überblicken wir zurzeit in etwa 90 abgeschlossene Schwangerschaftsverläufe mit Ursodeoxycholsäure-Einnahme im 1. Trimenon, aus denen sich keine Hinweise auf spezifische embryotoxische Effekte ergeben. Eine sichere Einschätzung des Risikos ist auf Grundlage der bestehenden Daten noch nicht möglich.
Es existieren mehr Erfahrungen im 2. und 3. Trimenon ohne Anhalt auf Fetotoxizität. Die Therapie mit Ursodeoxycholsäure wird erfolgreich zur Behandlung der Schwangerschaftscholestase eingesetzt und kann die Symptome bei der Mutter (Juckreiz) vermindern, zu einer Senkung der Leberwerte führen sowie die Rate an Schwangerschaftskomplikationen, wie Frühgeburten, verringern.
Ursodeoxycholsäure ist während der ersten drei Schwangerschaftsmonate möglichst zu meiden. Eine Ausnahme stellt die primär biliäre Zirrhose dar, die ggf. durchgängig mit Ursodeoxycholsäure behandelt werden muss. Ursodeoxycholsäure wird aufgrund besserer Wirksamkeit und fehlender fetaler Nebenwirkungen gegenüber Colestyramin bevorzugt.
Ursodeoxycholsäure sollte nach Bekanntwerden der Schwangerschaft abgesetzt werden, wenn die Grunderkrankung dies zulässt. Eine weiterführende Ultraschalluntersuchung zur Bestätigung einer normalen vorgeburtlichen Entwicklung kann angeboten werden.
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keine.
Die Erfahrungen stützen sich auf etwa 10 Mutter-Kind-Paare.
HWZ: 3,5 – 5,8 Tage; molare Masse: 393 g/mol; relative Dosis < 0.1%; orale Bioverfügbarkeit: 60 – 80%.
Über Symptome bei gestillten Kindern wurde bisher nicht berichtet. Diese sind aufgrund der geringen beobachteten Spiegel in der Muttermilch unwahrscheinlich.
Eine Therapie mit Ursodeoxycholsäure, z.B. bei primär biliärer Zirrhose, erfordert nicht zwangsläufig eine Einschränkung des Stillens.
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