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Trimipramin

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Trimipramin gehört zur Substanzgruppe der seit über 60 Jahren gebräuchlichen trizyklischen Antidepressiva. Es hemmt in geringem Ausmaß die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin aus dem synaptischen Spalt und wirkt antagonistisch u.a. an dopaminergen und H1-Rezeptoren. Trimipramin wirkt gut schlafanstoßend und sedierend und besitzt eine deutliche anticholinerge Wirkung. Auch kann es zu einer Gewichtszunahme führen. Trimipramin unterliegt einer extensiven Metabolisierung mit großer interindividueller Variabilität. Es ist davon auszugehen, dass Trimipramin wie die anderen trizyklischen Antidepressiva die Plazenta passiert.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Depressive Erkrankungen, insbesondere wenn ausgeprägte Schlafstörungen eine Rolle spielen.

  • Produktnamen

    Stangyl® und andere.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING für Trimipramin, SEHR HOCH für trizyklische Antidepressiva insgesamt.

1. Trimenon

Bisher wurden weniger als 50 Schwangerschaftsverläufe unter Trimipramin-Behandlung dokumentiert, diese erbrachten keinen Hinweis auf Teratogenität. Zusätzlich hat eine Vielzahl von Studien die schon lange eingeführte Substanzgruppe der trizyklischen Antidepressiva insgesamt untersucht: Auf der Basis von mehr als 6.000 bzw. mehr als 12.000 ausgewerteten Schwangerschaftsverläufen ergaben sich keine Hinweise auf erhöhte Risiken für Fehlbildungen insgesamt bzw. Herzfehlbildungen. Allerdings ist nicht dokumentiert, wie viele dieser Schwangeren Trimipramin als trizyklisches Antidepressivum eingenommen hatten.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Pharmakokinetische Einzelmessungen bei einer Patientin weisen auf einen Abfall der maternalen Serumkonzentration von Trimipramin im 3. Trimenon hin. Bei Einnahme von Antidepressiva bis zur Entbindung ist das Risiko für Anpassungsstörungen bei den Neugeborenen erhöht. Anpassungsstörungen können innerhalb der ersten Stunden oder Tage nach der Entbindung auftreten und mit respiratorischen, neurologischen, gastrointestinalen und kardiovaskulären Symptomen einhergehen, die vorübergehend einer ärztlichen Beobachtung oder Behandlung bedürfen. Zu den Symptomen zählen Tachypnoe, Trinkstörungen, Tremor, Unruhe, Hypoglykämie, muskuläre Hypotonie und Störungen der Temperaturregulation. Nach intrauteriner Exposition mit trizyklischen Antidepressiva wurden in Fallberichten außerdem spezifische anticholinerge Wirkungen beim Fetus bzw. Neugeborenen dokumentiert, z.B. Miktionsstörungen und Tachyarrhythmien. Nach antidepressiver Monotherapie treten etwa bei einem Drittel der Neugeborenen vorübergehend ein oder mehrere Symptome einer Anpassungsstörung auf.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Bei einer medikamentösen Neueinstellung sollten besser untersuchte Antidepressiva eingesetzt werden. Nur wenn die Behandlung bzw. Weiterbehandlung mit Trimipramin deutliche therapeutische Vorteile bietet, ist die Einnahme auch in der Schwangerschaft akzeptabel.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft sollte sorgfältig gynäkologisch überwacht und engmaschig psychiatrisch begleitet werden, um Krisen bei der Mutter und Entwicklungskomplikationen beim Feten (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) rechtzeitig begegnen zu können. Bei Exposition im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. In den ersten Lebenstagen ist beim Neugeborenen auf etwaige Anpassungsstörungen zu achten. Die Entbindung sollte daher in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen.

Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.

Besser geeignete Alternativen

Als sedierendes trizyklisches Antidepressivum Amitriptylin, je nach Grunderkrankung auch Sertralin oder Citalopram bzw. Escitalopram.

Stillzeit

Es liegen keine publizierten Erfahrungen zum Stillen unter Trimipramin-Behandlung vor.

Pharmakokinetik

HWZ: 24 h; Proteinbindung: 95%; molare Masse: 294 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 41%.

Klinik

Keine Daten.

Empfehlung

In der Stillzeit sollte Trimipramin nur verordnet werden, wenn besser untersuchte Antidepressiva nicht infrage kommen. Unter eher niedrig dosierter Monotherapie ist Stillen bei guter Beobachtung des Kindes unter Vorbehalt akzeptabel. Treten anders nicht erklärbare Symptome wie Sedierung, Trinkschwäche oder Unruhe neu auf, sollten ein Kinderarzt und unsere Einrichtung kontaktiert werden.


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