Thiopental gehört zur Klasse der Thiobarbiturate und ist eines der am meisten verwendeten Medikamente zur Einleitung einer Narkose. Es passiert schnell die Plazenta; die Medikamentenspiegel im venösen Nabelschnurblut erreichen etwa 70 % der mütterlichen Werte. Durch einen hohen First-Pass-Effekt in der fetalen Leber erreichen die Blutspiegel im fetalen Gehirn aber nur selten ausreichende Konzentrationen für eine neonatale Anpassungsstörung.
Intravenöse Einleitung einer Allgemeinanästhesie mit oder ohne Intubation, Kurznarkose ohne Intubation.
Trapanal® und Generika
Erfahrungsumfang: HOCH
Die lange Markterfahrung seit Ende der Dreißiger Jahre und eine Fallserie aus den 70er Jahren sprechen gegen ein teratogenes Risiko.
Thiopental wird weltweit bei Vollnarkosen in der geburtshilflichen Anästhesie am häufigsten eingesetzt. Thiobarbiturate beeinträchtigen den Uterustonus und die Wehentätigkeit nicht, so dass nach der Geburt die Kontraktionsfähigkeit der Gebärmutter erhalten bleibt. Zahlreiche Studien konnten im Vergleich mit Propofol keine Unterschiede bei den Apgar-Werten, den Säure-Basen-Parametern und dem neurologischen Zustand der Kinder nachweisen.
Thiopental kann bei entsprechender Indikation in der gesamten Schwangerschaft in der Anästhesie und Intensivmedizin eingesetzt werden. Bei Kaiserschnitten sollte die Dosis trotzdem im unteren Bereich (4 - 5 mg/kg KG) gehalten werden, um das Risiko einer neonatalen Atemdepression so weit wie möglich zu reduzieren.
keine
keine
Es liegen publizierte Untersuchungen zu 45 Mutter-Kind-Paaren vor.
HWZ: 11,6 h; Proteinbindung: 60 – 96%; molare Masse: 264 g/mol; relative Dosis: 2 – 3%; M/P-Quotient: ca. 0,5
Thiopental geht nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über. Bisher wurden keine Symptome bei gestillten Kindern nach mütterlicher Narkose mit Thiopental berichtet. Nach intravenöser Einleitung einer Narkose bei der Mutter mit 5mg/kg Thiopental wurden in der Milch maximal 0,9 µg/ml gemessen. Nach einer Kaiserschnittentbindung mit Thiopental-Narkose waren die gemessenen Werte im Kolostrum wesentlich niedriger.
Die Mutter darf stillen, sobald sie nach einer Narkose mit Thiopental in der Lage ist, ihr Kind selbstständig anzulegen. Dies gilt für alle Narkosen, insbesondere nach Kaiserschnitt. Die pharmakokinetischen Daten und die klinische Erfahrung begründen keine zusätzliche Stillpause.
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