Propafenon ist ein Klasse Ic-Antiarrhythmikum mit membranstabilisierender, den Natriumkanal blockierender Wirkung. Es hat außerdem schwache Betarezeptoren-antagonistische Eigenschaften. 90% der Menschen sind extensive Metabolisierer, 10% verstoffwechseln Propafenon langsamer. Daraus resultieren unterschiedlich lange Halbwertszeiten (s.u.).
Propafenon ist plazentagängig. In einem Fallbericht wurde im Nabelschnurblut eines Neugeborenen eine Konzentration von 30 -50% des mütterlichen Plasmaspiegels von Propafenon (bzw. 50% des aktiven Metaboliten 5-OH-Propafenon) gemessen.
Symptomatische und behandlungsbedürftige supraventrikuläre Tachykardie, schwerwiegende symptomatische ventrikuläre tachykarde Herzrhythmusstörungen.
Rytmonorm® und Generika
Erfahrungsumfang: GERING
Zur Anwendung im 1. Trimenon liegen keine publizierten Erfahrungen vor.
Die Erfahrungen beschränken sich auf wenige Schwangerschaften, bei denen der Fetus entweder direkt oder via Mutter behandelt wurde. In den Fällen, in denen die Behandlung erfolgreich war, entwickelten sich Fetus und Kind altersentsprechend.
Da Antiarrhythmika selbst Arrhythmien verursachen können, ist die Indikationsstellung kritisch zu prüfen und sollte einem Kardiologen bzw. Rhythmologen vorbehalten sein. Für das 2. und 3. Trimenon ist aus der Gruppe Ic Flecainid etwas besser untersucht. Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, um individuell das Risiko abzuschätzen und das weitere Vorgehen zu besprechen.
Eine sonographische Feindiagnostik sollte nach Exposition im 1. Trimenon angeboten werden. Bei längerfristiger Therapie sollten gegebenenfalls fetale Herzfrequenz und -rhythmus kontrolliert werden.
Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.
Für das 2. und 3. Trimenon, insbesondere bei der Behandlung von fetalen Arrhythmien, liegen mehr Erfahrungen zu Flecainid vor. Die Entscheidung über die Anwendung eines Antiarrhythmikums aus mütterlicher Indikation in der Schwangerschaft sollte zusammen mit einem erfahrenen Rhythmologen getroffen werden.
Die Erfahrungen zur Stillzeit beruhen auf Berichten zu zwei laktierenden Müttern.
HWZ: 2-10 h ("fast metabolizer"), 10-32 h ("poor metabolizer"); Proteinbindung: 85 bis >95%; molare Masse: 378; relative Dosis: 0,1%; M/P-Quotient: 0,2-0,5; orale Bioverfügbarkeit: 5-50%.
Kasuistiken über Symptome bei gestillten Kindern wurden bisher nicht publiziert und sind aufgrund der geringen relativen Dosis auch unwahrscheinlich. Die Erfahrungen zur Stillzeit sind allerdings sehr begrenzt, andererseits gibt es Berichte über die Anwendung in der Neonatologie.
Propafenon scheint akzeptabel zu sein.
Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.
Daher bitten wir Sie, wenn Sie diese Internetseite wegen einer konkreten Schwangerschaft lesen, uns Einzelheiten zu dieser Schwangerschaft einschließlich der verwendeten Medikamente mitzuteilen. Sie können dafür unseren Online-Fragebogen verwenden oder uns anrufen.
Auf diesem Wege können wir Sie auch individuell beraten, wenn Sie dies wünschen.
Hier finden Sie allgemeine Angaben zur Nutzung der Seite und zum Datenschutz.
Die Beratung ist kostenlos.