Povidon-Iod wird als Desinfektionsmittel bzw. Antiseptikum verwendet. Es ist u.a. als Salbe, Lösung, Mundspülung und Vaginalzäpfchen erhältlich. Die mikrobizide Wirkung beruht auf dem Anteil des freien, nicht komplex gebundenen Iods, welches in wässrigen Salben oder Lösungen aus dem Povidon-Iod- Komplex im Sinne einer Gleichgewichtsreaktion freigesetzt wird. Iod ist gut plazentagängig und reichert sich in der Muttermilch an.
Haut und Schleimhautdesinfektion, antiseptische Wundbehandlung, hygienische und chirurgische Haut- und Händedesinfektion.
Betaisodona®, Braunol®, Braunovidon® und andere
Povidon-Jod
Erfahrungsumfang: MITTEL
Hinweise auf teratogene Effekte bei vaginaler Anwendung in der Schwangerschaft haben sich in einer retrospektiven vergleichenden Untersuchung von fehlgebildeten und gesunden Kindern nach mütterlicher Povidon-Iod-Exposition nicht ergeben.
Die vermehrte Aufnahme von Iod während der Schwangerschaft kann zu Funktionsstörungen der fetalen Schilddrüse führen. Eine ungestörte fetale Schilddrüsenfunktion ist wichtig für die fetale ZNS-Differenzierung. Bei Vaginalspülungen unter der Geburt kann es zu einer vorübergehenden TSH-Erhöhung des Neugeborenen als Zeichen einer passageren Hypothyreose kommen.
Iodhaltige Desinfizienzien dürfen in der Schwangerschaft nur kleinflächig für wenige Tage angewendet werden. Auch Mundspülungen mit Povidon-Iod sollten allenfalls zur Einmaldesinfektion verwendet werden, z.B. vor zahnärztlichen Eingriffen; in der Regel handelt es sich zudem um alkoholische Zubereitungen. Die Spülung von Körperhöhlen mit iodhaltigen Lösungen oder der Einsatz von Vaginalzäpfchen sollte unterbleiben.
Eine versehentliche Anwendung von iodhaltigen Desinfizienzien ist nach heutigem Wissen nicht mit bleibenden Schäden verbunden. Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn Sie iodhaltigen Desinfizienzien über einen längeren Zeitraum oder in große Mengen verwendet haben.
z.B. Chlorhexidin; ggf. Wasserstoffperoxid; Propylalkohol, Isopropanol z.B. zur Händedesinfektion. Bei vaginalen Infektionen gezielte antibakterielle oder antimykotische Therapie.
M/P-Quotient: 15 – 65. Bei Anwendung auf der intakten Haut werden nur geringe Mengen an Iod resorbiert.
Iod wird stärker als jedes bisher untersuchte Medikament in der Muttermilch angereichert. Die wiederholte Desinfektion von großen Hautflächen oder eine vaginale Anwendung von iodhaltigen Desinfektionsmitteln kann zu einer Anreicherung von Iod in der Muttermilch führen und eine vorübergehende Hypothyreose beim Säugling verursachen.
Iodhaltige Desinfektionsmittel sollten nur kurzfristig bei kleinen Wunden und nicht im Schleimhautbereich angewendet werden. Bei versehentlich erfolgter längerer Exposition mit größeren Mengen, v.a. im Schleimhautbereich, kann eine Kontrolle der Schilddrüsenparameter beim gestillten Säugling erwogen werden.
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