Pivmecillinam ist ein halbsynthetisches ß-Lactam-Antibiotikum mit vorwiegender Wirksamkeit im gramnegativen Bereich. Der aktive Metabolit Mecillinam bindet überwiegend an das Penicillin bindende Protein 2 (PBP2) – im Gegensatz zu anderen Penicillinen und Cephalosporinen, die hauptsächlich an PBP 1 und 3 binden – daher werden selten Kreuzresistenzen beobachtet. In Deutschland ist Pivmecillinam seit 2016 auf dem Markt. In den skandinavischen Ländern wird es bereits seit über 20 Jahren bei Zystitiden, auch in der Schwangerschaft, eingesetzt.
Unkomplizierte Zystitis.
X-Systo®, Pivmellam®
Erfahrungsumfang: HOCH
Mehrere Veröffentlichungen zu Pivmecillinam weisen nicht auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko hin. Die meisten Daten stammen aus einer dänischen Registerstudie mit über 2000 Schwangerschaften, davon über 500 Schwangerschaften im 1. Trimenon.
Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko. Bei der Einnahme von Pivmecillinam in der Spätschwangerschaft kann es zu einem falsch-positiven Neugeborenen-Screening auf Isovalerianazidämie (IVA) kommen. Bei positiven Screening-Befunden sollten Ärzte daher bei der Anamnese gezielt nach einer Behandlung der Mutter mit Pivmecillinam in den Tagen vor der Geburt fragen.
Pivmecillinam gehört zu den Antibiotika der Wahl bei einer unkomplizierten Zystitis in der Schwangerschaft und darf in jeder Phase der Schwangerschaft indikationsgerecht eingesetzt werden. Es sollte keine Dosisreduktion aufgrund der Schwangerschaft erfolgen.
Keine.
Keine.
HWZ: 1 – 1,5 h; Proteinbindung: 5 – 10%; molare Masse: 439 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 60 – 70%.
Obwohl Pivmecillinam nach Angaben des Herstellers in geringen Mengen in die Milch übergeht, sind bei therapeutischen Dosen keine negativen Auswirkungen auf den Säugling zu erwarten.
Pivmecillinam darf in der Stillzeit indikationsgerecht eingesetzt werden. Eine Stillpause ist nicht erforderlich.
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