Ofloxacin gehört zu den Gyrasehemmern. Die bakterizide Wirkung dieser Antibiotika beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Topoisomerasen, auch Gyrasen genannt. Diese Enzyme werden von den Bakterien für ihre Nukleinsäure-Synthese benötigt. Ofloxacin kann oral oder lokal angewendet werden. Gyrasehemmer sind plazentagängig.
Floxal®, Tarivid® und Generika
Erfahrungsumfang: MITTEL
Mehrere Veröffentlichungen zu Gyrasehemmern mit über 1000 exponierten Schwangeren wiesen kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach. Knorpelschäden, wie im Tierversuch bei jungen Hunden nach postpartaler Behandlung gesehen, wurden bei intrauterin exponierten Kindern nicht beobachtet. Die meisten Erfahrungen liegen zu Ciprofloxacin und Norfloxacin vor.
Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko.
Ofloxacin ist ein Reservemittel in der Schwangerschaft. Es sollte nur nach Prüfung besser geeigneter Alternativen eingesetzt werden. Eine lokale Anwendung ist akzeptabel.
Eine weiterführende Ultraschalluntersuchung kann nach Exposition während der Organogenese angeboten werden.
Penicilline, Cephalosporine und Makrolide sind zu bevorzugen. Falls ein Gyrasehemmer zwingend erforderlich ist, sollten möglichst für die Schwangerschaft besser untersuchte Gyrasehemmer, z.B. Norfloxacin oder Ciprofloxacin, bevorzugt werden.
HWZ: 5,7-7 h; Proteinbindung: >25%; molare Masse: 361; relative Dosis: <3,1%; M/P-Quotient: 0,98-1,66; orale Bioverfügbarkeit: >98%.
Die meisten gestillten Kinder haben keine Symptome. Insbesondere gibt es keine Knorpelschäden bei Säuglingen, deren Mütter unter Gyrasehemmstoffen gestillt haben. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen.
Penicilline, Cephalosporine und Makrolide sind zu bevorzugen. Falls es das Keimspektrum erfordert, kann auch unter Gyrasehemmern gestillt werden. Da Ciprofloxacin aus dieser Gruppe am besten für die Stillzeit erprobt ist, sollte es möglichst bevorzugt werden.
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