Minocyclin ist ein bakteriostatisch wirkendes Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline, welche die bakterielle Proteinsynthese hemmen. Minocyclin wird oral angewendet. Tetracycline gehen mit Calciumionen eine stabile Chelatbindung ein und sind plazentagängig.
Bakterielle Infektionen, Akne.
Udima® und Generika
Erfahrungsumfang: MITTEL
In einer Reihe von Studien mit über 1000 ausgewerteten Schwangerschaften ergaben sich keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach Anwendung von Tetracyclinen. Allerdings fehlen systematische Studien zur Anwendung von Minocyclin in der Frühschwangerschaft.
Ab dem fünften Schwangerschaftsmonat können sich Tetracycline an Calciumionen in Zahnanlagen und Knochen anlagern. So wurden gehäuft Gelbverfärbungen der Milchzähne bei Kindern beobachtet, deren Mütter nach der 16. Schwangerschaftswoche Tetracycline eingenommen hatten. In der Diskussion waren ebenfalls vermindertes Knochenwachstum und erhöhte Kariesanfälligkeit. Bei einer Therapie vor der 16. Schwangerschaftswoche ist eine Verfärbung der Milchzähne nicht zu erwarten.
Minocyclin ist ab der 16. Schwangerschaftswoche kontraindiziert. Davor ist es Mittel der 2. Wahl und kann bei entsprechender Indikation eingesetzt werden.
keine.
Penicilline, Cephalosporine, Makrolide.
HWZ: 12 – 17 h; Proteinbindung: 75%; molare Masse: 457 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: > 90%. Die Bindung an Calciumionen in der Muttermilch vermindert die orale Resorption.
Die meisten gestillten Kinder haben keine Symptome. Insbesondere gibt es keine Zahnverfärbungen bei Säuglingen, deren Mütter unter Minocyclin gestillt haben. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen. Ein Fallbericht beschreibt eine bräunlich-schwarze Verfärbung der Milch nach langfristiger Minocyclineinnahme, die vermutlich durch Eisenchelate von Minocyclin verursacht wurde.
Penicilline, Cephalosporine und Makrolide sind zu bevorzugen. Falls die Antibiotika der Wahl nicht geeignet sind, kann unter Minocyclin gestillt werden.
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