Gefördert durch

Mebendazol

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Mebendazol ist ein Breitbandandantihelminthikum, welches vor allem bei Befall mit Fadenwürmern (Nematoden) eingesetzt wird. Dazu gehören unter anderem Madenwürmer (Oxyuren) und Spulwürmer (Ascariden). Mebendazol beeinflusst, wie andere Benzimidazolderivate, die Aktivität des Mikrotubulussystems der Wurmzellen. Dadurch wird unter anderem deren Glucoseaufnahme blockiert, wodurch es zum Absterben der Würmer kommt. Mebendazol hat eine geringe orale Bioverfügbarkeit von 5 – 10%. Nach Einnahme mit fettreicher Nahrung kann die Resorption um ein Vielfaches erhöht sein.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Wurmerkrankungen

  • Produktnamen

    Vermox®

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

In mehreren Studien mit insgesamt über 1500 ausgewerteten Schwangerschaften im 1. Trimenon ergaben sich keine Hinweise auf ein teratogenes Risiko nach Mebendazolexposition.

Aufgrund des Wirkmechanismus und Auffälligkeiten in in-vitro- bzw. Tierversuchen wird eine reproduktionstoxische Wirkung diskutiert. Diese wurde beim Menschen nicht beobachtet und erscheint aufgrund der geringen Resorption unwahrscheinlich.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Es existieren deutlich mehr Erfahrungen zur Anwendung von Mebendazol im 2. und 3. Trimenon. Bisherige Beobachtungen mit fast 7000 Schwangeren sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko. Ein routinemäßiger Einsatz in Endemiegebieten im 2. und 3. Trimenon scheint einen positiven Effekt auf mütterliche Anämie, Geburtsgewicht und neonatale Sterblichkeit zu haben.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Bei einer behandlungspflichtigen Wurmerkrankung darf Mebendazol während der gesamten Schwangerschaft angewendet werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine.

Besser geeignete Alternativen

Keine.

Stillzeit

Es liegen publizierte Erfahrungen zu 45 Mutter-Kind-Paaren vor. Mebendazol konnte bisher nicht oder nur in sehr geringen Mengen in der Muttermilch nachgewiesen werden.

Pharmakokinetik

HWZ: 2,5 – 9 h; Proteinbindung: 90 – 95%; molare Masse: 295 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 5 – 10% (bei fettreicher Nahrung höher).

Klinik

Bisher gibt es keine Berichte über Auffälligkeiten bei gestillten Kindern. In zwei Fallberichten wurde eine verringerte Milchproduktion unter Mebendazol beobachtet, wobei unklar ist, ob diese im Zusammenhang mit der Arzneimitteleinnahme steht. Aufgrund der geringen oralen Bioverfügbarkeit und der meist kurzfristigen Anwendung ist nicht mit einem nennenswerten Risiko für den gestillten Säugling zu rechnen.

Empfehlung

Bei Einnahme von Mebendazol kann uneingeschränkt gestillt werden.


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