Gefördert durch

Latanoprost

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Latanoprost ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Prostaglandin-Analoga, der lokal am Auge eingesetzt wird und den Augeninnendruck durch Steigerung des Kammerwasserabflusses senkt. Ein Tropfen enthält circa 1,5 µg Latanoprost. Die Augentropfen liegen als 0,005%ige Lösung vor und werden nur einmal täglich appliziert. Nach lokaler Anwendung am Auge sind die Blutspiegel fast nicht messbar.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Erhöhter Augeninnendruck (okuläre Hypertension), Glaukom (grüner Star).

  • Produktnamen

    Xalatan® und andere.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING

1. Trimenon

Bisher haben sich keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben, systematische Untersuchungen zum 1. Trimenon liegen jedoch nicht vor. Die publizierten Erfahrungen umfassen weniger als 20 Schwangere.

Systemische Prostaglandine werden auch als Abortivum eingesetzt. Aufgrund der sehr niedrigen Konzentration in Augentropfen sowie der äußerst geringen systemischen Spiegel ist ein solcher Effekt nach lokaler Anwendung am Auge kaum vorstellbar. Dass eine Auswertung von Spontanmeldungen aus zwei UAW-Datenbanken ein Signal für Schwangerschaftsverluste nach mütterlicher Anwendung am Auge fand, liegt sicherlich daran, dass solche Verläufe vornehmlich berichtet wurden. Die Anzahl der UAW-Meldungen war gering und die Konfidenzintervalle weit.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Systemische Prostaglandine können den Uterustonus erhöhen, was eine Minderperfusion der Plazenta und in der Folge eine Mangelversorgung des Fetus zur Folge hat, sowie vorzeitige Wehen verursachen kann. Bisher gibt es jedoch keine Hinweise auf ein fetotoxisches Risiko durch die lokale Anwendung von prostaglandinhaltigen Augentropfen.

Eine Kohortenstudie untersuchte die topische Anwendung von Antiglaukomatosa bei 244 therapierten Schwangeren, darunter zwölf mit Prostaglandinanaloga-Augentropfen. Dabei fand man bei den Kindern der exponierten Schwangeren, die nicht mit Beta-Blockern behandelt worden waren, ein signifikant höheres Risiko für Neugeborene mit einem „Low-Birth Weight“ (< 2500 g). Die Autor:innen diskutieren dies als Zufallsbefund.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Latanoprost-Augentropfen dürfen, wenn es notwendig ist, in der gesamten Schwangerschaft angewendet werden. Siehe auch Glaukom. Die systemische Resorption sollte durch nasolakrimale Okklusion und das Schließen der Augenlider für wenige Minuten reduziert werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine.

Besser geeignete Alternativen

Timolol.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: (Plasma) 17 min; Proteinbindung: 90%; molare Masse: 432 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: gering.

Klinik

Systematische Untersuchungen zur Stillzeit liegen nicht vor. Über Symptome bei gestillten Säuglingen wurde bisher nicht berichtet. Wegen der geringen Konzentration in Augentropfen, der kurzen Halbwertszeit und geringen oralen Bioverfügbarkeit sind Nebenwirkungen bei gestillten Kindern kaum vorstellbar.

Empfehlung

Latanoprost Augentropfen können in der Stillzeit angewendet werden. Die systemische Resorption kann durch nasolakrimale Okklusion und das Schließen der Augenlider für wenige Minuten reduziert werden.


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