Lactulose ist ein Disaccharid, das den Dünndarm unverändert passiert und erst im Dickdarm durch bakterielle Enzyme gespalten wird. Die Spaltprodukte, v.a. Milch- und Essigsäure, wirken durch einen osmotischen Effekt laxierend. Außerdem wird durch Senkung des pH-Wertes die Bildung und Resorption von Ammoniak im Dickdarm vermindert.
- Indikation (Anwendungsgebiet)
Obstipation, portokavale Enzephalopathie.
- Produktnamen
Bifiteral®, Lactuflor® und andere.
Erfahrungen in der Schwangerschaft
Erfahrungsumfang: GERING
1. Trimenon
Lactulose wird seit mehreren Jahrzehnten bei Obstipation angewendet, häufig auch in der Schwangerschaft, ohne dass Hinweise auf ein teratogenes Risiko bekannt wurden. Systematische und methodisch hochwertige Studien zur Anwendungssicherheit in der Schwangerschaft liegen zwar nicht vor, relevante Risiken für das werdende Kind sind jedoch nicht zu erwarten, zumal Lactulose kaum aus dem Darm resorbiert wird. Aus Tierversuchen sind ebenfalls keine teratogenen Effekte bekannt.
2.-3. Trimenon / Perinatal
Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko.
Empfehlungen zur Schwangerschaft
Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie
Lactulose kann in allen Stadien der Schwangerschaft eingesetzt werden.
Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft
Keine.
Besser geeignete Alternativen
Keine.
Stillzeit
Es liegen keine wissenschaftlichen Studien zur Anwendung und Pharmakokinetik von Lactulose in der Stillzeit vor.
Pharmakokinetik
Molare Masse: 342 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 0,4 – 2%.
Klinik
Bei unter Lactulose-Therapie der Mutter gestillten Kindern wurden bisher keine Auffälligkeiten berichtet. Aufgrund der geringen oralen Bioverfügbarkeit ist ein relevanter Übergang von Lactulose in die Muttermilch nicht zu erwarten.
Empfehlung
Lactulose gehört zu den Laxanzien der Wahl in der Stillzeit.
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