Isoniazid ist ein Standard-Tuberkulostatikum, welches durch Hemmung der bakteriellen Nukleinsäure- und Mykolsäuresynthese bakterizid wirkt. Wegen schneller Resistenzentwicklung sollte es nur in Kombination mit anderen Tuberkulostatika gegeben werden. Isoniazid geht gut über die Plazenta auf den Fetus über. In der Regel wird es oral appliziert. Eine intravenöse Gabe ist selten nötig.
Tuberkulose.
Isozid®, Tebesium®
INH
Erfahrungsumfang: HOCH
Eine erhöhte Fehlbildungsrate nach Einnahme von Isoniazid in der Schwangerschaft, wie in älteren Veröffentlichungen beschrieben, konnte in mehreren Studien mit insgesamt mehreren tausend Schwangeren nicht bestätigt werden. Da Isoniazid den Stoffwechsel von Pyridoxin (Vitamin B6) beeinflusst, wird diskutiert, ob ein eventueller Pyridoxinmangel verantwortlich für Fehlbildungen sein könnte.
Neurologische Störungen bei pränatal exponierten Kindern wurden im Zusammenhang mit einem Isoniazid-bedingten Pyridoxinmangel erörtert.
Isoniazid gehört zu den Standardmitteln zur Behandlung einer Tuberkulose in der Schwangerschaft. Um einem möglichen Vitamin-B6-Mangel vorzubeugen, sollte Isoniazid in Kombination mit Pyridoxin eingenommen werden.
keine.
keine.
HWZ: 1,3 – 3,3 h, Neugeborene: 8 – 20 h; Proteinbindung: > 10%; molare Masse: 137 g/mol; relative Dosis: bis 20%; Anteil einer therapeutischen Säuglingsdosis von 10 mg/kg/d: ca. 13,5%; M/P-Quotient: 1; orale Bioverfügbarkeit: 100%.
Bisherige Berichte sprechen gegen ein Risiko für den gestillten Säugling. Insbesondere wurden keine Fälle von neurologischen Auffälligkeiten oder Hepatotoxizität beschrieben.
Isoniazid gehört zu den Tuberkulostatika der Wahl in der Stillzeit. Diskutiert wird, ob nicht nur die Mutter, sondern auch ein voll gestillter Säugling prophylaktisch Pyridoxin erhalten sollte.
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