Hydromorphon ist ein hydrogenisiertes Morphinketon. Es ist strukturverwandt mit Morphin und ein Metabolit von Morphin, Codein und Dihydrocodein. Hydromorphon ist ein stark wirksames Opioid-Analgetikum. Es kann oral, subkutan, intramuskulär oder intravenös verabreicht werden. Hydromorphon ist plazentagängig.
Starke und stärkste Schmerzen.
Jurnista®, Palladon® und Generika.
Erfahrungsumfang: MITTEL
Systematische Studien zur Anwendung von Hydromorphon im 1. Trimenon liegen nicht vor. Es gibt jedoch bisher keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.
In einer Studie zur Anwendung von Hydromorphon bei der Epiduralanästhesie in der Geburtshilfe, an der etwa 2000 Schwangere beteiligt waren, wies keines der Kinder eine opioid-induzierte Atemdepression oder einen Naloxon-Bedarf auf. Eine Atemdepression ist aber insbesondere bei höheren oder wiederholten Dosen nicht auszuschließen. Eine längerfristige Anwendung bis zur Geburt kann Entzugserscheinungen beim Neugeborenen verursachen, die auch bis zu 72 Stunden verzögert auftreten und schwer verlaufen können. Nach erfolgreicher Therapie sind bleibende Defekte nach derzeitigem Wissensstand nicht zu erwarten. Es wird aber diskutiert, ob bei pränatal mit Opioiden exponierten Kindern ein höheres Risiko für plötzlichen Kindstod (SIDS) besteht. Ein Zusammenhang zwischen Opiat-Abusus in der Schwangerschaft und Verhaltensauffälligkeiten beim Kind wird diskutiert.
Ein akuter Opiat-Entzug während der Schwangerschaft kann zu intrauterinem Fruchttod oder vorzeitigen Wehen führen und sollte daher vermieden werden.
Eine kurzfristige therapeutische Gabe erscheint auch in der Schwangerschaft vertretbar und ist nicht mit einem Substanzabusus zu vergleichen.
Keine nach Anwendung von Einzeldosen. Nach wiederholter Exposition im 2./3. Trimenon sollte die Entbindung in einem perinatologischen Zentrum geplant werden.
Keine.
Es liegen Erfahrungen zu acht Müttern vor, die zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht stillten.
HWZ: 1,7 – 3,9 h (Retardform bis 18,6 h); Proteinbindung < 20%; molare Masse: 2851 g/mol; relative Dosis (nasale Anwendung): 0,67%; M/P-Quotient: 2,5 (nasale Anwendung); orale Bioverfügbarkeit: > 17 – 62%.
Es gibt keine Berichte über Symptome beim Kind nach mütterlicher Hydromorphon-Exposition. Zumindest nach Einzeldosen ist auch nicht mit negativen Auswirkungen auf den Säugling zu rechnen.
Wie alle Opioidanalgetika sollte auch Hydromorphon in der Stillzeit allenfalls kurzzeitig und bei guter Beobachtung des Säuglings angewendet werden. Einzeldosen erfordern keine Einschränkung des Stillens. Wegen des atemdepressiven Potentials ist bei Stillkindern mit Apnoeneigung besondere Vorsicht geboten, ebenso bei Neu- und Frühgeborenen.
Schmerzmittel der ersten Wahl in der Stillzeit sind Ibuprofen und Paracetamol. Ist die akute Anwendung eines Opioids unumgänglich, wären Tramadol oder Buprenorphin kurzzeitig akzeptable Alternativen.
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