Gefördert durch

Fluvoxamin

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Fluvoxamin gehört zur Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffe (SSRI).

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Depression, Zwangsstörungen.

  • Produktnamen

    Fevarin® und Generika

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

Mehrere hundert in verschiedenen Studien oder Fallserien dokumentierte Schwangerschaftsverläufe speziell zu Fluvoxamin und zehntausende zu den anderen SSRI (Sertralin, Citalopram, Paroxetin und Fluoxetin) haben überwiegend keine eindeutigen Hinweise auf eine erhöhte Fehlbildungsrate erbracht. Andererseits kann eine Assoziation spezieller Fehlbildungen mit einer SSRI-Einnahme im 1. Trimenon nicht ausgeschlossen werden. Insbesondere wurde in einigen Arbeiten eingering erhöhtes Risiko für Herzfehlbildungen nach Paroxetin im 1. Trimenon diskutiert.
 

2.-3. Trimenon / Perinatal

Zahlreiche Veröffentlichungen thematisieren funktionelle Auswirkungen beim Neugeborenen nach SSRI-Therapie. Hierzu zählen Überregbarkeit, Tremor, erhöhter Muskeltonus, Trinkstörungen, Atemnotsyndrom, Hypoglykämie, auffälliges Schlafverhalten mit vermehrten Schreckreaktionen und verlängerten REM-Phasen, sowie eine verringerte Variabilität an Verhaltensmustern. Diese postpartalen, bei 2-3 von 10 exponierten Kindern auftretenden Symptome wurden zunächst als Entzugssymptomatik interpretiert, inzwischen aber auch als serotonerge Toxizität, insbesondere bei Nachweis therapeutischer Serumspiegel beim Kind. Die Symptomatik ist meist leicht, selbst limitierend und beginnt innerhalb der ersten beiden Lebenstage. Sie dauert im Extremfall einen Monat, meist aber nicht länger als ein bis zwei Wochen. In zwei Studien wurde auch ein Zusammenhang zwischen SSRI in der Spätschwangerschaft und einem persistierenden pulmonalen Hochdruck beim Neugeborenen beobachtet. In zwei weiteren, kürzlich veröffentlichten Studien wurde diese Auswirkung jedoch nicht bestätigt, so dass derzeit kein nennenswertes Risiko für einen persistierenden pulmonalen Hochdruck beim Neugeborenen anzunehmen ist.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Neben bewährten trizyklischen Antidepressiva gehören SSRI zu den Mitteln der Wahl bei pharmakologisch therapiebedürftiger Depression in der Schwangerschaft. Eine stabil eingestellte Patientin sollte ihre Medikation unverändert fortsetzen, um keine für Mutter und Kind bedrohlichen Krisen zu provozieren.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Bei Gabe von SSRI bis zur Geburt müssen Anpassungsstörungen beim Neugeborenen bedacht werden. Daher sollte in den ersten Lebenstagen die Beobachtung des Neugeborenen gewährleistet sein und die Entbindung in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen. Soweit klinisch vertretbar, sollte mit der Patientin eine Dosisreduktion vor der Entbindung vereinbart werden. Nach der Entbindung muss dann die Therapie in der erforderlichen Dosis sofort wieder aufgenommen werden.
 

Besser geeignete Alternativen

(nur) bei einer Neueinstellung sollten Sertralin und Citalopram bevorzugt werden, wenn ein SSRI indiziert ist.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 17 – 22 h; Proteinbindung: 80%; molare Masse: 434 g/mol; relative Dosis: 0,5 – 1,6%; M/P-Quotient: 0,3; orale Bioverfügbarkeit: 100%. Bei acht untersuchten Kindern konnte kein Fluvoxamin im Plasma nachgewiesen werden, in einem Fall wurden bei einem unauffälligen Kind 45% der mütterlichen Konzentration gemessen.

Klinik

Es wurden bisher keine Symptome bei gestillten Kindern beschrieben.

Empfehlung

Fluvoxamin gehört zu den SSRI der Wahl in der Stillzeit.


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