Danaparoid stellt eine Mischung aus niedermolekularen sulfatierten Glykosaminoglykanen dar. Es wird der Klasse der Heparinoide zugeordnet, da es dem Heparin strukturell verwandte Heparansulfat (ca. 84%), Dermatansulfat (ca. 12%) und eine kleine Menge Chondroitinsulfat enthält. Danaparoid katalysiert die Inaktivierung des Gerinnungsfaktors Xa (FXa) durch Antithrombin und Heparin-Cofaktor II. Seine Anti-FXa-Aktivität ist wesentlich größer als seine Anti-Thrombin (FIIa)-Aktivität. Untersuchungen von humanem Nabelschnurblut sowie tierexperimentelle Daten liefern keinen Anhaltspunkt für einen nennenswerten diaplazentaren Übergang.
Prophylaxe der tiefen Venenthrombose, Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen z.B. bei Patienten mit einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie Typ II (HIT II).
Orgaran®
Erfahrungsumfang: GERING
In derzeit mehr als 80 Fallbeschreibungen zur Danaparoid-Anwendung während der Schwangerschaft, davon ca. 60% mit Behandlungsbeginn im 1. Trimenon, wurde keine Teratogenität beschrieben. In tierexperimentellen Studien zeigten sich ebenfalls keine teratogenen Effekte.
Eine Fetotoxizität wurde bisher nicht beschrieben und ist aufgrund des fehlenden diaplazentaren Übergangs nicht zu erwarten.
Danaparoid kann zur Antikoagulation bei Schwangeren mit hohem Thromboserisiko und Heparin-Unverträglichkeit (allergische Hautreaktionen, HIT II) eingesetzt werden.
Bei Exposition im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. Vor einem geplanten operativen Eingriff bzw. vor der Geburt sollte Danaparoid abgesetzt werden, wenn dies nach einer Risiko-Nutzen-Abwägung möglich ist.
Keine bei Heparin-Unverträglichkeit.
HWZ: 25 h für die anti-FXa-Aktivität, 7 h für die Hemmung der Thrombin (FIIa)-Bildung; molare Masse: ca. 6000 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: keine.
Symptome bei gestillten Kindern sind bisher nicht beschrieben. In fünf Mutter-Kind-Paaren war Danaparoid nicht bzw. nur in vernachlässigbaren Mengen in der Muttermilch nachzuweisen. Da diese im Magen des Kindes durch die Verdauungsenzyme hydrolysiert werden, sind keine unerwünschten Wirkungen auf den Säugling zu erwarten.
Bei entsprechender Indikation kann Danaparoid während der Stillzeit angewendet werden.
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