Gefördert durch

Clarithromycin

grün
Medikament der Wahl. Dennoch: sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Clarithromycin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Makrolide, welche durch Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese bakteriostatisch wirken. Clarithromycin kann oral oder intravenös angewendet werden. Makrolide passieren die Plazenta und gehen auf den Feten über. Sie sind in der Regel in der Amnionflüssigkeit in deutlich niedrigeren Konzentrationen als im Serum nachweisbar.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: SEHR HOCH

1. Trimenon

Insgesamt wurden Studien zu mehr als 2.000 Schwangerschaftsverläufen mit maternaler Clarithromycin-Einnahme publiziert. Nach Einnahme eines Makrolid-Antibiotikums (v.a. Erythromycin) beobachteten einige Studien ein leicht erhöhtes Fehlbildungsrisiko, insbesondere für Herzfehlbildungen. Die Mehrheit der Studien fand weder ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko insgesamt noch ein erhöhtes Risiko für Herzfehlbildungen. Zu dem gleichen Ergebnis kam die bisher größte Studie zu diesem Thema, eine dänische Registerstudie mit über 13.000 Makrolid-exponierten Schwangerschaftsverläufen. Siehe auch Aktuelles.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Ein Zusammenhang zwischen Makrolid-Therapie beim Neugeborenen in den ersten Lebenswochen und Pylorusstenose wird diskutiert. Bisher konnte ein solches Risiko bei intrauteriner Exposition im letzten Trimenon nicht bestätigt werden.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Clarithromycin kann in der Schwangerschaft indikationsgerecht eingesetzt werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine.

Besser geeignete Alternativen

Penicilline, Cephalosporine.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 2 – 6 h (dosisabh.), Metabolite: 5 – 9 h (dosisabh.); Proteinbindung: 40 – 70%; molare Masse: 748 g/mol; relative Dosis: 2,7%; M/P-Quotient: > 1; gastrointestinale Resorption: gut; orale Bioverfügbarkeit ca. 50% aufgrund eines First-Pass-Metabolismus.

Klinik

Die meisten gestillten Kinder haben keine Symptome. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Makrolidexposition über die Muttermilch und Pylorusstenose wird diskutiert, ist aber bisher nicht erwiesen.

Empfehlung

Clarithromycin kann in der Stillzeit indikationsgerecht eingesetzt werden.


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