Cimetidin ist ein H2-Rezeptor-Antagonist, der die basale und die Histamin-stimulierte Säuresekretion des Magens hemmt. H2-Rezeptor-Antagonisten wirken durch eine kompetitive Hemmung der Wirkung des Histamins an den H2-Rezeptoren der Belegzellen der Magenschleimhaut. Bei Cimetidin wird zusätzlich eine schwache antiandrogene Wirkung diskutiert. Da Cimetidin Cytochrom-P450-abhängige Reaktionen hemmt, kann es zu Interaktionen mit anderen Arzneimitteln kommen. Cimetidin passiert die Plazenta und erreicht im fetalen Plasma 85 % der mütterlichen Plasmakonzentration.
Therapie des Ulcus ventriculi und duodeni, Rezidivprophylaxe eines Ulcus.
Erfahrungsumfang: MITTEL
Es liegen systematische Erfahrungen zu ca. 150 im 1. Trimenon exponierten Schwangerschaften vor, die gegen ein teratogenes Potential beim Menschen sprechen. Tierexperimentell zeigten sich bei einigen Tierspezies schwache antiandrogene Effekte, bisher gibt es jedoch beim Menschen keine Berichte über Geschlechtsdifferenzierungsstörungen bei Kindern, die intrauterin exponiert waren.
In einem Einzelfall wurden nach Dauertherapie in der Schwangerschaft vorübergehende Leberwerterhöhungen beim Neugeborenen gesehen. Dies wurde in keinem der zahlreichen anderen Berichte zur Anwendung in der Schwangerschaft bestätigt.
H2-Rezeptor-Antagonisten dürfen in der Schwangerschaft verordnet werden. Aufgrund der diskutierten antiandrogenen Wirkung von Cimetidin und der größeren Markterfahrung sollten Famotidin oder Protonenpumpenhemmer bevorzugt werden.
keine, ggf. kann nach Anwendung im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalluntersuchung zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.
Famotidin oder Protonenpumpenhemmer (Omeprazol, Pantoprazol).
Es liegen publizierte Untersuchungen zu 20 Mutter-Kind-Paaren vor.
HWZ: 2 h; Proteinbindung: 20%; molare Masse: 252 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 50 – 70%; relative Dosis: 9,8% – 32,6%; M/P-Quotient: 4,6 – 11,76.
Ein stimulierender Effekt auf die Prolaktinproduktion wird diskutiert. Symptome bei voll gestillten Säuglingen wurden bisher nicht beschrieben.
Wenn möglich, sollte die Therapie auf H2-Rezeptor-Antagonisten mit geringerem Übergang in die Muttermilch umgestellt werden, z.B. Famotidin oder auf Protonenhemmer (Omeprazol oder Pantoprazol) gewechselt werden. Anmerkung: Im Gegensatz zur WHO Einschätzung (, die das Stillen unter Cimetidin kritisch sieht,) erlaubt die American Academy of Pediatrics das Stillen unter mütterlicher Cimetidin-Therapie.
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