Celecoxib gehört in der Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAID) zu den selektiven Hemmern der Cyclooxygenase-2 (COX-2). Seine antiphlogistische Wirkung beruht auf einer verminderten Prostaglandinsynthese. Es wird oral angewendet.
Degenerative Gelenkerkrankungen, Spondylitis ankylosans, rheumatoide Arthritis, Gicht.
Celebrex® und andere.
Erfahrungsumfang: MITTEL
Die überwiegende Anzahl der einschlägigen Untersuchungen beschäftigte sich Wirkstoff-übergreifend mit dem Risiko einer Einnahme von nicht-steroidalen Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAID) im 1. Trimenon. Zumeist handelte es sich hierbei um nicht-selektive COX-Hemmer. Dabei zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der Anwendung von NSAID im 1. Trimenon und einem erhöhten Fehlbildungsrisiko. Einzelne (Fall-Kontroll-) Studien haben ein Risiko für spezifische Fehlbildungen nach Anwendung von NSAID in der Frühschwangerschaft diskutiert, z.B. kardiovaskuläre (Septum-)Defekte, wobei andere Studien dies nicht nachgewiesen haben. Ein postuliertes Fehlgeburtsrisiko nach NSAID-Einnahme wurde durch andere Studienergebnisse nicht belegt.
Bei 114 Schwangeren, die im 1. Trimenon mit einem Coxib exponiert waren, fand sich kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. In einer prospektiven Kohortenstudie mit 174 Frauen, die ebenfalls im 1. Trimenon ein Coxib eingenommen hatten, fand sich keine erhöhte Gesamtfehlbildungsrate, auch nicht bei den 47 Schwangeren mit Celecoxib-Einnahme. Eine Fall-Kontroll-Studie, die sich allgemein mit dem Fehlbildungsrisiko nach NSAID-Einnahme im 1. Trimenon beschäftigte, fand bei 102 Schwangeren mit Celecoxib-Exposition ebenfalls kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko.
NSAID können zum vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus Botalli beim Fetus und zu einer Schädigung der fetalen und neonatalen Nierenfunktion führen. Die Empfindlichkeit des Fetus steigt mit zunehmendem Gestationsalter. Dieses Risiko ist nach der 28. Schwangerschaftswoche gut dokumentiert, aber auch ab Mitte des 2. Trimenons sind Fallberichte zu vorzeitigem Ductusverschluss bzw. fetaler Nierenfunktionseinschränkung mit nachfolgendem Oligohydramnion beschrieben, insbesondere bei langfristiger NSAID-Einnahme. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Medikation wurde unterstrichen durch die Beobachtung, dass sich die Symptome bei rechtzeitigem Absetzen des NSAID wieder besserten. Eine Kohortenstudie sah einen Zusammenhang mit einem etwas niedrigeren Geburtsgewicht bei Anwendung im 2. Trimenon. Des Weiteren wurde eine Assoziation zwischen NSAID im 3. Trimenon und persistierendem pulmonalen Hypertonus beim Neugeborenen (PPHN), insbesondere im Zusammenhang mit einem intrauterinen Ductusverschluss, gesehen. Eine nekrotisierende Enterokolitis beim Neugeborenen wird ebenfalls im Zusammenhang mit einer NSAID-Exposition am Ende der Schwangerschaft diskutiert.
Auch zu Celecoxib gibt es Hinweise auf mögliche fetotoxische Nebenwirkungen.
Celecoxib ist aufgrund begrenzter Erfahrungen, des allgemeinen Nebenwirkungsspektrums und nicht belegter Vorteile gegenüber klassischen NSAID in der Schwangerschaft zu meiden.
Zur Bestätigung der normalen Entwicklung des Fetus kann eine Ultraschallfeindiagnostik durchgeführt werden. Bei wiederholter Einnahme im letzten Schwangerschaftsdrittel (nach Schwangerschaftswoche 28) sollte der fetale Kreislauf sonographisch (Doppler-Sonographie) auf Veränderungen der Hämodynamik im Ductus arteriosus kontrolliert und ein Oligohydramnion ausgeschlossen werden. Diese Diagnostik wird auch dann empfohlen, wenn NSAID zwischen Schwangerschaftswoche 20 und 28 regelmäßig und mehrere Tage hintereinander oder sogar wochenlang angewendet wurden. Kurz vor dem Entbindungstermin am Ende des 3. Trimenon wird eine dopplersonographische Kontrolle des Ductus arteriosus bereits bei Einzeldosen empfohlen.
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Ibuprofen (1. und 2. Trimenon), Paracetamol (gesamte Schwangerschaft).
Es liegen eingeschränkt verwertbare Informationen zu zwölf Patientinnen vor, die aber zum Zeitpunkt der Einnahme von Celecoxib überwiegend nicht gestillt haben.
HWZ: 8 – 12 h; Proteinbindung: 97%; molare Masse: 381 g/mol; relative Dosis: ca. 1%; M/P-Quotient: 0,23; orale Bioverfügbarkeit: 99%.
Bei einer Patientin, die über zwei Tage insgesamt viermal 100 mg Celecoxib erhalten hatte, lagen fast fünf Stunden nach der letzten Dosis die Spiegel in der Muttermilch bei maximal 133 µg/l. Bei drei weiteren Stillenden, die längerfristig 200 mg Celecoxib pro Tag eingenommen hatten, lag die höchste Konzentration im Mittel bei 139 µg/l und nach 12 h war es nicht mehr nachweisbar. In dieser Untersuchung wurde bei zwei weiteren Frauen, die Einzeldosen von 200 mg erhalten hatten, maximal 269 µg/l in der Muttermilch gemessen. In einer weiteren Untersuchung wurden bei sechs Frauen nach einer Einzeldosis von 200 mg nach 48 h die Konzentrationen in der Muttermilch gemessen und lagen im Median bei 200 µg/l.
Symptome beim gestillten Säugling wurden bisher nicht berichtet und sind bei den geringen Mengen, die bisher in der Muttermilch gemessen wurden, nicht zu erwarten.
Celecoxib ist in der Stillzeit nur nach strenger Indikationsstellung anzuwenden. Ibuprofen ist aufgrund des höheren Erfahrungsumfanges zu bevorzugen.
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