Gefördert durch

Aciclovir

grün
Medikament der Wahl. Dennoch: sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Aciclovir ist ein antiviraler Wirkstoff, welcher als synthetisches Nukleosid-Analogon durch Hemmung der viralen DNA-Polymerase virustatisch wirkt. Aciclovir ist wirksam bei Infektionen mit Herpesviren und kann lokal oder systemisch appliziert werden. Aciclovir wird nur teilweise aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und ist plazentagängig.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Herpes-simplex-Virus Infektionen, Varizella-Zoster-Virus Infektionen.

  • Produktnamen

    Acic®, Virzin®, Zovirax® und Generika

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

Mehrere Veröffentlichungen zu Aciclovir, darunter eine dänische Registerstudie mit über 1.800 Frauen, sowie ein Schwangerschaftsregister vom Hersteller mit über 700 im 1. Trimenon systemisch behandelten Schwangeren, wiesen kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Bei schwerer mütterlicher Erkrankung oder zum Schutz vor einer intrauterinen Infektion des Feten darf Aciclovir in der gesamten Schwangerschaft auch systemisch gegeben werden. Eine lokale Anwendung ist unbedenklich.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine.

Besser geeignete Alternativen

keine.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 2 – 4 h, Neugeborene: 3,8 h; Proteinbindung: 9 – 33%; molare Masse: 225 g/mol; relative Dosis: max. 7%; Anteil einer therapeutischen Säuglingsdosis von 20 mg/kg/d: 5%; M/P-Quotient: 0,6 – 4; orale Bioverfügbarkeit: 10 – 30%.

Klinik

Obwohl Aciclovir in geringen Mengen im Serum gestillter Kinder nachweisbar war, wurden in keinem Fall irgendwelche Auffälligkeiten bei den Kindern beschrieben. Therapeutisch wird Aciclovir auch bei Neugeborenen eingesetzt und ist im Allgemeinen gut verträglich.  

Empfehlung

Bei einer lokalen oder systemischen Therapie mit Aciclovir kann uneingeschränkt weiter gestillt werden.
 


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